Von Plakatwänden in Italien starrt einen dieser Tage eine junge Frau an, nackt, mit ausgemergeltem Körper und aufgerissenen Augen, wie eine Auschwitz-Überlebende. Das Plakat wirbt gegen Magersucht und für das Modehaus Nolita. Wie ein unerwarteter Hieb trifft das Bild auf das Hirn des Betrachters und bleibt dort kleben, auch wenn er nur eine Sekunde lang hingeschaut hat. Dem Werbefotografen Oliviero Toscani ist es wieder einmal gelungen, die reizgestählten Wahrnehmungsfilter der Stadtmenschen mit seiner präzis konzipierten «shock and awe»-Ästhetik zu durchschlagen. Schon sein sterbender Aidskranker, das verschleimte Baby an der Nabelschnur, die blutgetränkte Uniform eines getöteten ...
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