Wenn Louise Schellenberg anruft, kann es sein, dass sie das Gespräch mit Versen eröffnet. «Frühling lässt sein blaues Band / wieder flattern durch die Lüfte; / süsse, wohlbekannte Düfte / streifen ahnungsvoll das Land.» Die 92-jährige Dame begrüsst die blühende Jahreszeit standesgemäss: mit Eduard Mörike – und selbstverständlich auswendig.
Frau Schellenberg, geborene Kölliker, ist anders. Dass sie heute ein Schloss bewohnt, ist nur ein äusserlicher Ausdruck davon. Ihre Vorfahren waren noch Handwerker und Bauern. Der Vater besass eine Gärtnerei in Dietikon und war Gründer der Blumenbörse. Schweizer Mittelstand, unternehmerisch, tüchtig. Die Tochter verfolgte zunächst ...
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