Vergangene Woche war ich für diese Kolumne im Elsass, weil sich mir dort die Gelegenheit bot, den neuen Subaru BRZ auf der idyllischen Rennstrecke Anneau du Rhin ein paar Runden unter nicht alltäglichen Bedingungen zu fahren. Es ist zwar offensichtlich, dass ich auf dem Rundkurs nicht ganz vorne mitzufahren vermag, hingegen mangelt es nicht an Wille und Engagement, eine möglichst schöne Linie zu fahren.

Um am Subaru BRZ Freude zu haben, braucht es allerdings auch keinen abgesperrten Kurs, dieses Auto wirkt von Grund auf sympathisch. Vielleicht auch, weil es letztlich auf traditionellen Werten in dieser Fahrzeugdisziplin beruht, die im Zuge der aufgeregten Digitalisierung und Elektrifizierung der Mobilität so etwas wie die Wärme des Bewährten ausstrahlen. In den BRZ steigt man ein, steht – je nach Modell – auf Kupplung und Bremse, drückt den Startknopf und fährt los. Wer gerade nicht die Ideallinie auf der Rennstrecke sucht, sondern lieber auf einer Landstrasse ins verdiente Wochenende fährt, findet einen ansprechend grossen Kofferraum sowie eine Rück- oder vielmehr Ablagebank vor.

Zum Konzept dieses Sportwagens, der nun in der zweiten Generation auf den Markt kommt, gehört zudem ein geringes Gewicht von unter 1300 Kilogramm, ein tiefer Schwerpunkt, ein vorne platzierter Boxer-Saugmotor mit etwas mehr Hubraum (2,4 statt 2,0 Liter) und neu 234 PS (früher: 200 PS) sowie ein Heckantrieb. Dass das Auto zudem als Subaru BRZ 2.4 STI-Line Plus mit manueller Schaltung schon gut ausgestattet für 40 500 Franken erhältlich ist, macht es erst noch zu einem ziemlich demokratischen Ereignis. Auch eine unwesentlich teurere Version mit Schalt-Automatik ist erhältlich.

Auf der langen Geraden, die nach einer Schikane mit Links-rechts-Kurvenkombination folgt, zieht der BRZ lustig davon und beschleunigt im vierten Gang scheinbar unangestrengt bis auf etwa 160 km/h, bevor es Zeit ist, auf die Bremse zu treten. 250 Newtonmeter Drehmoment liegen bereits bei 3700 Umdrehungen an, aus dem Stand wäre die Marke von 100 km/h in 6,3 Sekunden erreicht. Die folgende Kurve lässt sich leicht und flüssig durchfahren, was unter anderem an der direkten, präzisen Lenkung, dem Torsen-Differenzial und der gut balancierten Gewichtsverteilung liegt.

Der flotte Subaru, der 2006 erstmals als Prototyp präsentiert wurde, ist letztlich ein sehr ehrliches Auto und bietet nicht bloss beim Preis, sondern auch beim Verhalten auf dem Asphalt eine Art von Demokratie der Dynamik, weil damit fast jede und jeder zurechtkommen kann. Das ist keine zickige, übermotorisierte Sportwagendiva, sondern in jedem Detail eher die freundliche japanische Art, seine Kilometer im Auto leichtfüssig und sportlich zurückzulegen.

Subaru BRZ 2.4 STI-Line Plus

Motor/Antrieb: Boxer-Saugmotor (4 Zylinder), 6-Gang-Schaltung manuell; Hubraum: 2400 ccm; Leistung: 234 PS / 172 kW; max. Drehmoment: 250 Nm / 3500 U/min; Verbrauch (WLTP): 8,8 Liter/100 km; Beschleunigung (0–100 km/h): 6,3 sec; Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h; Preis: ab Fr. 40 500.–