Ein Liebhaber des Beiläufigen ist Keith Jarrett nie gewesen, vor allem nicht in den ambitiösen Soloauftritten, mit denen er seit dem berühmten «Köln Concert» einen eigentlichen Schöpfungskult zelebrierte.
Aus nichts etwas schaffen: Dieser Urformel der Kunst haftet ja immer etwas Blasphemisches an. Auch um Jarrett am Flügel wehte immer etwas vom Geist über den Wassern. Dass er bei seinen Auftritten gern dem hustenden Publikum die Leviten las, war nur die logische Folge dieser Selbsteinschätzung des Künstlers als Genie. Sie gehört allerdings zum Metier, eben ihretwegen stand der Virtuose schon immer im Verdacht, mit dem grössten aller Usurpatoren im Bund zu sein, dem Teufel. ...
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