Tel Aviv
Benjamin Netanjahu ist ein Zauberkünstler. In einem Staat, in dem heftige Diskussionen zur DNA der Bürger und Politiker gehören, ist er – mit kurzen Unterbrüchen – seit sechzehn Jahren an der Macht. Vor ihm hatten sich zwölf Premiers in schneller Folge abgelöst. Trotz des längsten Kriegs und des grössten Massakers in Israels Geschichte bleibt er an der Spitze.
Doch der Zauber droht zu verfliegen. Laut einer Umfrage Ende Februar sind fast die Hälfte der Bürger der Meinung, dass Netanjahu endlich Verantwortung für das Desaster vom 7. Oktober übernehmen und zurücktreten sollte. Sieben von zehn Israeli verlangen von ihm, die Verhandlungen mit der Hamas ...
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Netanjahu ist durchaus vergleichbar mit Erdogan. Beide klammern sich an die Macht und das Volk wird Brechstangen brauchen sie und ihre Spießgesellen zu entsorgen. Dem Volk bleiben nur schwache Mittel wie Streiks und Wahlen - letztere alle paar Jahre. Die abgehobene und entkoppelte Nomenklatur jedoch hat eine Verwaltung die durch Nepotismus und Komplizenschaft auf Gedeih und Verderb an ihre Herren gebunden ist und das Volk eher bekämpfen wird. Solche Entwicklungen sehe ich auch in Deutschland
Auch Netanjahu hatte seine Zeit und in dieser Zeit gutes hervorgebracht. Doch nach 12 Jahren ist es an der Zeit sich zurück zu ziehen, ganz einfach, weil je länger er bleibt, umso eingefahrener wird die Politik. Politik ist aber eine sehr zeitnahe, sich ständig verändernde Angelegenheit, welche immer höchste Ansprüche stellt, der sich ein alternder Mann gar kann nicht mehr stellen kann. Das Alter macht misstrauisch, unbeweglich und bequem. Zeit sich zurück zu ziehen und das Leben zu geniessen.
100% Zustimmung!
„Benjamin Netanjahu ist ein Zauberkünstler.“ - Wenn er so weiter macht, „zaubert“ er Israel noch von der Landkarte. Ohne amerikanische Stütze wäre er schon nicht mehr im Amt, vielleicht hinter Gittern. Die Israelis zahlen für dieses „Genie“ leider einen hohen Preis.