Es ist eine unheilige Allianz. Die linke Wochenzeitung und der rechte Nebelspalter versuchen Mitte-Präsident Gerhard Pfister als Sprengkandidaten für den FDP-Bundesratssitz von Aussenminister Ignazio Cassis herbeizuschreiben. Dies ist eigentlich das Wunschszenario der SP, mit Hilfe der Mitte-Partei, der Grünen und Grünliberalen eine Mitte-links-Regierung zu installieren. Es gibt dazu auch einen Geheimplan, der zwar nicht mehr geheim, aber dermassen verworren ist, dass einem nur schon vom Zuhören schwindlig wird. Was man nicht unterschätzen sollte: Ignazio Cassis gehört zur Kaste der Unberührbaren. Als Tessiner und Vertreter einer sprachlichen Minderheit steht er fast unter Heimatschutz. Seine Abwahl würde den nationalen Zusammenhalt gefährden. zur Story

Die obersten Befehlshaber der israelischen Armee wussten es in den Stunden, Tagen und Monaten vor dem verheerenden Angriff der Hamas am 7. Oktober: Die palästinensische Terrorgruppe übt intensiv für eine grossangelegte Invasion. Hamas-Chef Yahya Sinwar sagte sogar öffentlich, dass dies sein Plan sei. Trotzdem handelte das Militär nicht. Es zog sogar Truppen von der Gaza-Front ab, weil es glaubte, dass Sinwars Warnung nur eine leere Prahlerei sei. Pierre Heumann hat recherchiert, wie dieses massive Versagen der Geheimdienste möglich war. zur Story ​​​​

Die Geschichte der Sklaverei gilt als Schandmal der westlichen Zivilisation, und der Westen wird nicht müde, sich bis heute dafür zu entschuldigen. Doch im Schatten dieser nicht enden wollenden Bussfertigkeit verbirgt sich ein nicht minder grausames Verbrechen: Die Versklavung von mindestens siebzehn Millionen Afrikanern durch Araber und Muslime. Sie dauerte 1300 Jahre und ist im Grunde bis heute nicht beendet. zur Story

Diese Woche ist das neugewählte Parlament zusammengekommen, und die Frage stellt sich, wie es nun die drängenden Probleme angehen wird. Gibt es produktive Lösungen? Die Ökonomen Reiner Eichenberger und Yves Kläy blicken skeptisch auf die heutigen Verhältnisse. Ihrer Ansicht nach sind die Parlamentarier derart auf Umverteilung zugunsten ihrer Interessengruppen fixiert, dass gute Politik für die Allgemeinheit zu kurz kommt. Der Bundesrat könnte mehr Weitsicht pflegen, sei aber oft zu wenig kräftig. Gibt es ein Rezept? Die Autoren schlagen vor, dass man Volksinitiativen bei Annahme mit einem «grossen Preis», einer Million, belohnen soll. Das würde Anreize schaffen, dass Bürger am Parlament vorbei Vorschläge in die Politik bringen, die im Interesse grosser Teile des Volkes sind. zur Story

Der berühmteste Philosoph der Geschichte stand vor Gericht, weil man ihm vorwarf, gegen die Götter gefrevelt zu haben und die Jugend zu verderben. Von diesem Prozess handelt die «Apologie des Sokrates», in der Platon die drei Reden wiedergibt, die sein Lehrer Sokrates vor dem Gericht hielt. Die Laienrichter des antiken Athen machten kurzen Prozess und verurteilten den Philosophen zum Tod – manchen gilt das Urteil als Justizmord. Nach der Lektüre der von Kurt Steinmann neuübersetzten «Apologie» kommt Rechtsanwalt und Literaturwissenschaftler Thomas Sprecher zu einem anderen Schluss: Sokrates’ Prozesstaktik ist eine philosophische Form des Suizids mit Hilfe des Gerichts. Er gewann dafür ewigen Nachruhm. Seite ​​​​​​​51

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