«Die globale Erwärmung ist der grösste und erfolgreichste pseudowissenschaftliche Betrug, den ich in meinem langen Leben als Physiker gesehen habe.» Harold Lewis, Austrittsschreiben an die American Physical Society

Wie schaut die Welt heute, nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und im Jahr 37 nach Gründung des Uno-Weltklimarats Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auf dieses Treiben um eine Klimareligion, welche «die Wissenschaft» als Hohepriester nutzt? Mein persönlicher Eindruck: Diese Klimareligion, man kann im weiteren Sinn auch von einer Ideologie sprechen, ist am Ende. Jedenfalls fast. Leider hat man das weder in der EU noch in Deutschland begriffen. Und in der Uno, wo man sich von ihr einen Machtzuwachs verspricht, auch nicht.

 

Fragen zum Treibhauseffekt

Woran mache ich das eine wie auch das andere fest? Ich bin Ingenieur mit den Themen Elektrotechnik im Ganzen und Nachrichtentechnik im Besonderen, mit Zusatzstudium in Mess- und Regelungstechnik. Zur Ausbildung gehörte auch ein naturwissenschaftliches Studium von Physik und gewissen Teilen der Chemie. Ich fühlte mich also gut gerüstet, die Idee von der schlimmen Klimawirksamkeit des Kohlendioxids in der Atmosphäre zu verstehen, aber auch die damit verbundenen Prozesse richtig einzuordnen.

Das betreibe ich seit nunmehr 24 Jahren. Vom Klima hatte ich anfangs keine Ahnung. Ich nahm es, wie es kommt, nämlich als eine statistische Zusammenfassung von lokalen Wetterdaten über mindestens dreissig Jahre – wie es ja auch die World Meteorological Organization definiert –, und war eigentlich ganz froh, in einer Ecke zu wohnen, die sich durch ein mildes Kontinentalklima auszeichnet. Zu Anfang hatte ich keine Probleme damit, anzunehmen, dass CO2 diese schlimme Wirkung hat, obwohl ich mich da schon an die Chemie erinnerte, die mir sagte, dass CO2 in der Atmosphäre zu den Spurengasen gehörte, die insgesamt – also alle miteinander – weniger als ein Volumenprozent ausmachten. Und CO2 – überdies unsichtbar, de facto ungiftig bis zirka 8000 ppm (parts per million) oder 0,8 Prozent als Grenzwert – war um 1890 herum zirka mit 280 ppm oder nur 0,028 Prozent in der Luft enthalten. Anders ausgedrückt: Von 10 000 Molekülen Luft sind nur vier Moleküle CO2, und nur eines davon – nämlich die Erhöhung von drei auf vier – ist in den letzten 150 Jahren dazugekommen. So die Zahlen des IPCC.

Das war also die Ausgangslage, und sehr schnell erkannte ich, dass das mit dem CO2 nicht stimmte, und ich versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen. Je tiefer ich bohrte, desto mehr wurde mir klar, dass da nichts war. Wirklich nichts! Treffend darstellen lässt sich das mit einem Bild von Willie Soon, einem Astrophysiker, der lange in Harvard tätig war, und «Klimarealist» der ersten Stunde. Gezeigt werden da die groben Energieprozesse, die die Energiebilanz der Atmosphäre der Erde bestimmen. Um Ihnen das Zählen zu ersparen: Es sind achtzehn Prozesse, davon siebzehn mit dem Wasserdampf verbunden, und nur ein einziger – nämlich die atmospheric composition – hat entfernt etwas mit dem CO2 zu tun.

Einer von achtzehn Prozessen also, und dies auch noch in sehr entferntem Zusammenhang. Und trotzdem fasste diese Idee in der westlichen Welt nach und nach Fuss – beginnend mit dem (Wärme-)Ingenieur Guy Stewart Callendar in den 1930er Jahren, der sich auf den schon lange in zentralen Punkten widerlegten Svante Arrhenius berief.

Sicher hat bei dieser Entwicklung der Club of Rome mitgewirkt, von dessen Mitglied Alexander King aus den 1970er Jahren die Aussage überliefert ist: «Auf der Suche nach einem neuen Feind, um uns zu einen, kam uns die Idee, dass die Luftverschmutzung, die Bedrohung der globalen Erwärmung, die Wasserknappheit, Hungersnöte und Ähnliches das Richtige wären.»

Die erste globale Revolution.

Zu Arrhenius hier ein Zitat des Wissenschaftlers und Ingenieurs Bernd Fleischmann: «Arrhenius wandte dann seine falsche Theorie auf das ‹Treibhaus Erde› an. Statt Fensterglas nahm er die ‹Treibhausgase› Wasserdampf (H2O) und Kohlendioxid (CO2), welche die sichtbaren Sonnenstrahlen auf die Erde durchlassen, die von der Erde abgestrahlten Infrarotstrahlen aber teilweise absorbieren. Er bezog sich in seinen Arbeiten von 1896 und 1901 auf John Tyndall, der die Absorption der Wärmestrahlung der Erde durch das CO2 in der Atmosphäre gemessen hat. Manche bezweifeln das jedoch und sagen, er hat mit seinem Messaufbau nur die Absorption durch Wasserdampf messen können. Dessen Ergebnisse, behauptete Arrhenius, ‹stimmen sehr gut mit meinen Versuchen überein›, verschwieg dabei aber, dass er die Ergebnisse von Tyndall durch 3,6 dividiert hatte. So etwas nennt man Betrug. Abgesehen davon hat Arrhenius mit seinem Messaufbau die Absorption durch CO2 gar nicht messen können. Er hat stattdessen die Absorption durch Wasserdampf gemessen.» So weit Fleischmann.

Und trotzdem begann diese Idee, das CO2 – insbesondere das von allen Verbrennungsprozessen freigesetzte CO2, also das menschengemachte CO2 – für alles Übel auf der Welt verantwortlich zu machen. Sir John Houghton, der erste Vorsitzende des IPCC, bläute seinen Mitstreitern ein: «Wenn wir keine Desaster ankündigen, wird uns auch keiner zuhören.» Und so war es.

 

Konferenzen, Konferenzen

Es entstand ein richtiger Hype, eine Religion, eine Ideologie. Und zwar deshalb, weil auch die Linke, nachdem sie gemerkt hatte, dass der Kommunismus nicht mehr so richtig zog, sich eine neue Opfergruppe ausdenken wollte, nämlich all die, welche unter dem reichen «Westen» zu «leiden» hatten. Die erste Konferenz, auf der diese Klimaideologie verkündet wurde, war die Rio-Konferenz von 1992, an der das Konzept der nachhaltigen Entwicklung (sustainable development) beschlossen wurde und woraus dann die Agenda 21 hervorging. Wenig danach bekannte Gro Harlem Brundtland, zuvor Ministerpräsidentin von Norwegen und Sozialistin, nun Schirmherrin dieser Konferenz, freimütig im Interview mit einem kanadischen Reporter: «Das Programm der Sozialistischen Internationale ist die Basis der Rio-Konferenz.»

1995 fand in Berlin die erste der IPCC-Konferenzen statt, finanziert und ausgerichtet von der damaligen Umweltministerin Merkel, die schon damals mehr mit der Rettung der Welt beschäftigt war als mit dem Voranbringen ihrer Heimat. Der industrialisierte Westen musste – getrieben von Links-Grünen aller Art und dankbar aufgenommen von den Entwicklungsländern – Busse tun. In noch nie dagewesener Art und Weise. Billionen von Dollar oder Euro wechselten den Besitzer. Während in den ersten Jahren die Menschen im Westen diesem Treiben noch wohlwollend zustimmten – schliesslich war Umweltschutz angesagt; «niemand, der klar im Kopfe ist, würde in den Teich pinkeln, aus dem er sein Trinkwasser holt», um ein bekanntes Bonmot des ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten zu wiederholen, und die Klimaideologen verbanden auf raffinierte Weise den «Klimaschutz» mit dem Umweltschutz –, ging es nach Paris mit seiner «Übereinkunft» erst so richtig los.

 

Von Dubai nach Baku

Allein Deutschland wird der «Klimaschutz» für die Klimaneutralität, so beziffert McKinsey, um die sechs Billionen Euro kosten. Andere, wie Professor André Thess, kommen nur für die sogenannte Energiewende auf zehn Billionen Euro. Würde man pro Sekunde tausend Euro einsetzen, müsste man sich 321 Jahre lang daran abarbeiten. Bei tausend Euro pro Minute brauchte man 19 261 Jahre. Und in den anderen Ländern des Westens ist es nicht anders. Die Menschen merken, dass es da ans «Eingemachte» geht. Erst werden sie ihr Geld los, dann ihren Job, dann ihre Rente, und zum Schluss sind sie verarmt. Leider ist es nicht die Wissenschaft, die den Sieg davonträgt, sondern die Erkenntnis, dass Klimaschutz im wahrsten Sinne des Wortes arm macht. Was an die Formulierung von Bertolt Brecht erinnert: «Erst kommt das Fressen, dann die Moral.»

Es ist sehr schlimm, dass es erst so weit kommen musste. Schauen wir auf die Klimakonferenz in Dubai 2023. Fast 100 000 Besucher kamen, und alle hatten nur ein Ziel: von diesem Riesenkuchen, der dort vielleicht verteilt werden würde, möglichst viel abzukriegen. Doch sie wurden enttäuscht, denn der Ölstaat Dubai zelebrierte zwar einige Messen für «erneuerbare Energien» und versprach, wie die NGO Germanwatch es darstellte: «Langfristig wollen alle Vertragsstaaten auf Kohle, Öl und Gas verzichten. Auch wenn die Umsetzung dieses Ziels noch aussteht, ist es ein Fortschritt – und eine der wichtigsten Entscheidungen der Klimakonferenz . . . aber langjährige Fragen zur Finanzierung bleiben offen, einschliesslich einer fehlenden Definition von Klimafinanzierung und der Anpassung von globalen Finanzströmen an das Pariser Klimaziel (Artikel 2.1 c).»

Noch missmutiger als dieser Versuch, einen Misserfolg in einen Erfolg umzuwandeln, tönten Kommentare zur Klimakonferenz in Baku ein Jahr später; da kamen nur noch 40 000 Besucher, und – wie es der ZDF-Umweltreporter Andreas Stamm darstellte: «Der Kampf gegen den Klimawandel wurde in Baku nicht gewonnen.» Der Spiegel schrieb: «Ilham Alijew wirft Medien und Klimaschützern Verleumdung vor: ‹Uns anzuklagen, dass wir Öl haben, ist so, als wenn man uns anklagte, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat.›» Nur der hartgesottene Kollektivist und Uno-Generalsekretär António Guterres meinte: «Zusagen müssen schnell zu Bargeld werden.» Da kann er lange warten, denn den Sozialisten geht langsam das Geld anderer Leute aus, wie es Maggie Thatcher einst treffend formuliert hatte.

 

Fatale Folgen für Deutschland

Das Scheitern der COP29 sei nicht überraschend, erklärte der amerikanische Klimaforscher James Hansen im Guardian: «Das Pariser Abkommen ist wirklich ein Betrug, ein Fake. Es ist einfach Blödsinn, wenn sie sagen: ‹Wir haben ein 2-Grad-Celsius-Erwärmungsziel und versuchen dann, alle fünf Jahre etwas besser zu werden.› Das sind nur wertlose Worte. Es gibt keine Taten, nur Versprechungen. Solange fossile Brennstoffe die billigsten Brennstoffe zu sein scheinen, werden sie weiter verbrannt werden.» Und nicht nur beim Brics-Gipfel 2024 in Kasan, aber dort auch, wurde mit Blick auf die Staaten formuliert: «. . . dass ihre heimischen Energiebedürfnisse und ihr wirtschaftliches Wohlergehen Vorrang vor internationalen Klimavereinbarungen wie dem Pariser Abkommen und ‹Netto-null-Initiativen› haben werden.» Alle diese weltweiten Konferenzen zeigen den Niedergang der Klimareligion – und er ist unaufhaltsam.

Nur in einer Region nicht: der EU mit ihrem Vorzeigeland Deutschland. «Deutsch sein, heisst, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun», wusste schon Richard Wagner. Die Klimaideologie ist letztlich dafür verantwortlich, dass die Ampelregierung auseinanderflog, weil ihr Versuch zur Zweckentfremdung des Klimafonds in Höhe von sechzig Milliarden Euro durch das Bundesverfassungsgericht und die Schuldenbremse vereitelt wurde. Klimaideologie macht Energie extrem teuer, und mit Krakenarmen umfasst sie die gesamte Volkswirtschaft und legt sie lahm. Auch der Ökonom Hans-Werner Sinn, der vom Klimawandel überzeugt ist, stellte fest: «Das Kernproblem ist der Extremismus in der Klimapolitik. Denken Sie nur mal an das Energie-Effizienz-Gesetz vom letzten Jahr, das diesen komischen euphemistischen Namen trägt. In Wahrheit ist es ein Deindustrialisierungsgesetz, denn von 2008 bis 2045 muss der (primäre) Energieverbrauch insgesamt in Deutschland um 45 Prozent schrumpfen – selbst dann, wenn er bis dahin vollkommen grün geworden sein sollte.»

Aber gewinnt die Wissenschaft vielleicht jetzt? Weil die Kosten für die, die sie tragen müssen, zu gross werden, weil der Westen und darin die EU und Deutschland diesen Unsinn immer weiter vorantreiben? Allerdings mit nachlassender Intensität, wie die USA, Argentinien und einige andere Staaten zeigen. Die EU mit ihrem Green Deal samt Verbrennerverbot wird zuletzt umkippen, und auch erst dann, wenn Deutschland nicht mehr zahlt, ja, nicht mehr zahlen kann.