Bergsteigen ist wie Schopenhauer lesen, nur besser, nämlich körperlich. Keine Welteroberungsgeste, kein Angstbezwingungstraining, keine idyllische Retraite für zivilisationsgeschädigte Stadtmenschen. In der chaotischen Formlosigkeit der Felsungetüme erfährt der Bergsteiger die vollkommene Abwesenheit von Vernunft und Bedeutung – und entdeckt instinktiv die Begehrensökonomie der eigenen physischen Existenz: den ziellosen Willen.
Gott sei Dank ist Hegel tot. Sonst hätte der Philosoph der Weltvernunft sicher gegen das «Jahr der Berge» gepöbelt, das die Uno vergangenes Jahr ausgerufen hat. Er war vor zweihundert Jahren durchs Berner Oberland gestolpert und fand – die «absolute G ...
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