Glaubt man den Medienberichten der letzten Woche, ist der in Zürich anhängige «Monsterprozess» gegen vier Zuhälter aus Ungarn reine Zeitverschwendung. Selbst erfahrene Reporter berichteten in direkter Rede und ohne Konjunktiv von «Tätern» und «Opfern», so als wäre der Schuldspruch nur noch Formsache. Die Titelzeilen «Hinterhältig, kaltblütig, sadistisch» (20 Minuten), «Ich wollte nicht sterben, darum gehorchte ich» (NZZ), «Soziale und emotionale Morde» (La Liberté und Zürichsee-Zeitung) – zeugen von einer kollektiven Empörung, die jede Widerrede («Verteidiger sehen Frauen als Lügnerinnen») verbietet.
Die vier in Ketten vorgeführten Angeklagten (ein fünfter hat s ...
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