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Eine Ehrenrettung für das Vorurteil

Bei den proletenhaften Petarden von Silvio Berlusconi und Stefano Stefani gegen die Deutschen geht eines vergessen: Niemand kommt ohne Vorurteile aus.

Julian SchüttJulian Schütt
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17.07.2003
Die Aufklärer dachten, alle Menschen seien gleich, aber unmündig. Befreit man sie von ihren Vorurteilen, gibt es nicht mehr den «feurigen Italiener», «perfiden Albion», «charakterlosen Franzosen», «hässlichen Amerikaner», «tumben Deutschen» oder «langweiligen Schweizer». Nur lauter vernünftige, gesittete Menschen. Das ganze Leben eine harmonische Tischrunde mit Servietten aus Damast und Messerbänkchen. Ein lange gehegter Wunsch schien sich zu erfüllen: Das einst verkrachte, von Feindbildern übersäte Europa gibt sich eine Einheitswährung und eine Verfassung, und alle Bürger werden gute Europäer – vorbei die freundnachbarschaftliche Zündelei mit nationalistischen Klis ...
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