Esther Friedli, Wertvolle, ist eine heimliche Siegerin der Ständeratswahlen. Im Gegensatz zu den anderen Aushängeschildern, Gregor Rutz, Christian Imark und Benjamin Giezendanner, gelang es der St. Galler SVP-Frau, einen Sitz im Stöckli zu erobern. Und das gleich zweimal. Zuerst im Mai bei den Ersatzwahlen nach dem Rücktritt von SP-Mann Paul Rechsteiner. Im Oktober schaffte sie dann locker die Bestätigung. Der Marktwert der Toggenburgerin stieg nach den Flops ihrer Kollegen nochmals stark an. Nimmt ein SVP-Bundesrat den Hut, kommt in der Rechtspartei endgültig niemand mehr um Friedli herum. (odm)

Murat Yakin, Angeschossener, hat nach der mühsam erkämpften EM-Qualifikation eine Medienschelte vom Zaun gezogen. «Es geht schon lange nicht mehr um den Sport. Ich glaube, es ist eine persönliche Abrechnung von gewissen Medienleuten», sagte der Trainer des Schweizer Fussballnationalteams. Und ergänzte: «Sie haben wahrscheinlich das Gefühl, zwischen mir und Granit Xhaka ist etwas nicht in Ordnung. Das stimmt absolut nicht. Wir haben einen Super-Austausch untereinander.» Alle Fussballfans würden das gerne glauben. Ob es stimmt, wird sich spätestens im Sommer 2024 an der Euro weisen. (ah)

Stefanie Heinzmann, Sprachlose, hat schon die Charts gestürmt, die Bühnen im ganzen deutschsprachigen Raum sowieso. Was die 34-jährige Walliser Sängerin aber am Sonntag zu Hause in Visp erlebte, verschlug ihr die Sprache. Sie wurde zur Ehrenburgerin der Burgschaft Visp ernannt – als elfte Person seit 1543 und als erste Frau in der Geschichte überhaupt. Die Laudatio hielt Schlagerstar Francine Jordi: «Wir sind wie die Löwen im Visper Wappen – gegensätzlich und doch gleich.» Bei der schwungvollen Feier im «La Poste» waren neben den Eltern Albert und Berti auch die beiden anderen noch lebenden Ehrenburger dabei: der frühere Fifa-Präsident Joseph Blatter (87) und der Schriftsteller Josef Salzmann (90). Sie strichen eine weitere Sonderstellung ihrer neuen Mit-Ehrenburgerin heraus: «Stefanie ist die erste Person, die bei ihrer Ehrung noch nicht sechzig Jahre alt ist.» (tre)

Esther Staubli, Pionierin, war vergangene Woche für eine ganz spezielle Premiere verantwortlich. Als erste Frau der Geschichte leitete die Berner Fussballschiedsrichterin ein EM-Qualifikationsspiel der Männer – in Baku zwischen Aserbaidschan und Schweden. Dabei gab sie gleich den Tarif bekannt – und zeigte dem Aserbaidschaner Bahlul Mustafazade die Rote Karte. Auf den Spielverlauf hatte dies keine Auswirkung. Das Heimteam gewann gegen die favorisierten Skandinavier 3:0. (tre)

Ursula von der Leyen, Alleinherrscherin, ist bald allein zu Haus. Nun hat die EU-Kommissionschefin ihren vierten Kommissar verloren: Die Finnin Jutta Urpilainen will daheim als Präsidentin kandidieren. Schon vorher waren die Dänin Margrethe Vestager, der Holländer Frans Timmermans und die Bulgarin Marija Gabriel von Bord des EU-Dampfers gegangen. (ky.)

Mike Pompeo, Karrierist, wird für seine Treue zur Ukraine belohnt. Donald Trumps Aussenminister bekleidet künftig einen Posten im Vorstand des grössten ukrainischen Mobilfunkkonzerns Kyivstar. Im April besuchte er Kiew als Leiter einer US-Wirtschaftsdelegation. Wohl zum Vorstellungsgespräch. (ky.)