Schülerin: Weshalb ist in meinem Aufsatz «der Inder und die Inderin in Indien» rot angestrichen?

Lehrerin: Nach fünf Jahren Gender-Unterricht müsstest du das wissen.

Schülerin: Heisst es «die Inderin und der Inder in Indien»?

Lehrerin: Nein. Wer weiss es?

Schüler: Es heisst «der Inder*in».

Schülerin: Also «der Inder*in und die Inderin in Indien»?

Schüler: Ich glaube, ganz korrekt wäre «der/die Inder*in in Indien».

Schülerin: Müsste es nicht, wenn schon, heissen «der/die Inder*in in In*die/der*n»?

Lehrerin: Ich glaube, jetzt machst du ein Durcheinander.

Schüler: Nicht ein/eine Durcheinander*in?

Lehrerin: Ein/eine Durcheinander*in mit dem In*der und der In*die in In*die*en . . . Moment, jetzt habe ich selber . . .

Schülerin: Ich schreibe jetzt einfach «der*in*der und die*in*die in in*die/den» . . . Warum verwenden wir eigentlich einen Genderstern und nicht eine Genderstern*in?

Schüler: Am neutralsten wäre ein Gendergestirn.

Schülerin: Es gibt Steigerungsformen von «neutral»?

Schüler: Neutral, neutraler, am neutralsten . . .

Schülerin: Das bedeutet ja so viel wie unentschieden, unentschiedener, am unentschiedensten.

Schüler: Welche grammatikalische Form ist erlaubt, welche erlaubter und welche am erlaubtesten?

Schülerin: Was ist verboten, was verbotener und was am verbotensten?

Schüler: Am verbotensten aller Früchte im Paradies war der Apfel.

Schülerin: Wie gendert man «Paradies»?

Schüler: Parade, Parodie, Paradies.

Lehrerin: Paus*e!