Ein Bekannter aus Deutschland ruft mich an. Ob ich den russischen Unternehmer Andrei Melnitschenko kenne. Der Name sagt mir nichts. Oder doch, ist das nicht der Oligarch, den sie auf die Sanktionsliste gesetzt haben, Putin-Freund, einer dieser korrupten Jachtbesitzer?
Ich google. Andrei Igorewitsch Melnitschenko, «russischer Oligarch und Milliardär» (Wikipedia), geboren am 8. März 1972 in Gomel. Wo zum Teufel ist Gomel? Ich klicke weiter. Gomel ist «mit über 530 000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt in Belarus».
Belarus, Weissrussland, ehemalige Sowjetrepublik, heute unabhängig, regiert von einem Diktator, Lukaschenko, der sich nur dank Putin, hört man, an der Macht halte, blutige Geschichte, im Zweiten Weltkrieg wüten die Nazis wie die Bestien, mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung kommt um.
Ob ich Melnitschenko interviewen wolle, fragt mein Bekannter, erfahrener Anwalt. Sein Fall sei ein Skandal, die EU-Sanktionen nicht gerechtfertigt, der Bundesrat «hösele» mit seinem blinden Nachvollzug einfach hinterher, eine Schande für den Rechtsstaat Schweiz.
Melnitschenko sei kein Oligarch, sagt er, kein Putin-Handlanger, im Gegenteil, er sei brillant, Physiker, Selfmade-Unternehmer, Aufstieg vom Banker zum Industriellen, Erbauer einer Mega-Jacht, die Steve Jobs von Apple haben wollte, seine Frau bildhübsch und klug, Wohnsitz St. Moritz.
Muss das sein? Jetzt auch noch ein «Oligarch». Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir: «Köppel völlig verrückt, verteidigt russischen Milliardär». «Hat der Weltwoche-Chef endgültig den Verstand verloren?» «Putin allein reicht wohl noch nicht?»
Die Welt spinnt. Die öffentliche Meinung ist wie Beton. Wer nicht mitmacht, macht sich verdächtig. Mein Ruf ist wieder mal angeschlagen, mehr als sonst. Henryk Broder nennt mich einen «Putinisten». Warum? Weil ich für die Schweizer Neutralität und gegen den Einmarsch der Nato in die Ukraine bin.
Politik ist die Unterscheidung zwischen Freund und Feind. Das hat der Nazi-Staatsrechtler Carl Schmitt geschrieben. Für einmal hatte er recht. Der Krieg in der Ukraine spaltet auch die Schweiz. Wer nicht trommelt für Selenskyj, ist automatisch für den Teufel Putin. Neutralität? Ein Schwerverbrechen. Angeblich.
Ich zappe durchs Internet. Melnitschenko lebt seit fast zwanzig Jahren nicht mehr in Russland. Als Bankier gewann er internationale Preise. Die von ihm gegründeten Unternehmen produzieren Dünger und Kohle, führende Stellung, weltweit 130 000 Mitarbeiter, tadelloses Management.
Der Fall fesselt mich. Als einer der ersten Russen verurteilt Melnitschenko öffentlich Putins Krieg. Trotzdem packen ihn die EU und die Schweiz. Die USA lassen ihn in Ruhe. Warum? Noch merkwürdiger: Bern und Brüssel sanktionieren auch seine Frau, Fotomodell aus Kroatien.
Was ist hier los? Der Name Melnitschenko fällt im Bundeshaus. Während einer Ukraine-Debatte fordert ein Linker härtere Strafen. Bundesrat Parmelin muss sich rechtfertigen. Ich rufe meinen Bekannten, den deutschen Anwalt, wieder an. Das Melnitschenko-Interview wird aufgegleist.
Wir machen ab. Der Industrielle darf nicht mehr in die EU einreisen. Sein Besitz in St. Moritz ist eingefroren, die Jacht wurde von den Italienern beschlagnahmt. Journalisten des Schweizer Fernsehens pirschen mit ihren Kameras wie Stalker um die verlassene St. Moritzer Villa.
Wir treffen uns in einem Hotelresort bei Dubai. Draussen ist es über vierzig Grad. Lassen sie ihn nicht mehr in die Schweiz? Melnitschenko antwortet bitter: «Warum soll ich in ein Land zurück, das mich, meine Frau und meine beiden Kinder wie Verbrecher behandelt?»
Unser Gespräch dauert fast sechs Stunden. Es fliesst literweise Tee. Der Multimilliardär trägt Sandalen, lockere Kleidung, eher Rockstar oder Spitzensportler, eins neunzig, kantiges Gesicht, laserscharfe Intelligenz, Humor, aber auch Selbstkritik, viel Enttäuschung, vor allem über die Schweiz.
Er erzählt von seinen Eltern, den Erfolgen in der Schule, wie er den Zusammenbruch der Sowjetunion erlebte, dann sein Aufstieg als Unternehmer aus eigener Kraft, Risiken, Reichtum, glückliches Familienleben in der Schweiz, die Katastrophe des Kriegs, die drohenden Dünger- und Hungerkrisen.
«Ich werde bestraft, weil ich Russe bin und reich», sagt Melnitschenko. Dabei sei er weder «Oligarch», noch gehöre er zu «Putins engstem Kreis», wie die EU und die Schweiz behaupten. Seine Anwälte protestieren seit Monaten, doch er und seine Frau erhalten nicht mal rechtliches Gehör.
Europa, die Schweiz rühmen sich stolzer Fundamente: Garantie des Eigentums, Rechtsstaat, keine Strafe ohne Gesetz, der Beschuldigte hat das Recht, sich zu verteidigen. Nichts davon scheint hier zu gelten. Die Briefe der Melnitschenkos laufen ins Leere, keine Antwort aus dem Bundesrat.
Sind wir in Europa, sind wir in der Schweiz wieder so weit, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Nationalität und ihres Vermögens verfolgt, entrechtet werden können? Fallen wir zurück in Stammesjustiz und Sippenhaft? Macht uns der Hass auf Putin blind für unsere eigenen Werte?
Das sind die Fragen, die mir beim Abtippen des Interviews durch den Kopf gehen. Was ist nur aus der Schweiz geworden? Aus Angst vor dem Ausland entzieht der Bundesrat einer Familie, die hier offiziell wohnt, Steuern zahlt und sich an unsere Gesetze hält, den Schutz des Schweizer Rechts.
So habe ich mich entschieden, doch noch über diesen unfassbaren Fall zu schreiben. Wenn Sie mögen, lesen Sie das grosse, wirklich sehr grosse Interview mit dem aus meiner Sicht zu Unrecht bestraften Unternehmer Andrei Melnitschenko. R. K.
Lesen Sie hier das ganze Interview: «Ich werde bestraft, weil ich den falschen Pass habe und reich bin»
Schon wieder brutale Verfolgung, Unterstellung, Enteignung und Sippenhaft. Diesmal gegen Russen. Vor allem wenn sie auch noch reich sind. Das kennen wir doch alles schon von früher. Heute sind es die Gutmenschen die aus falsch verstandener Solidarität mit der Ukraine alle reichen Russen hetzen und enteignen wollen. Recht und Gesetze werden ausgehebelt. Willkür und Sippenhaft feiern wieder Urstände. Der Mensch scheint einfach nichts zu lernen. Ja ich weiss, diesmal ist ja alles gaaanz anders.
Als Eidgenosse ( 62 ) schäme ich mich immer mehr für unser Land und erst recht für unsere Regierung. Grossspurig und ohne mit der Wimper zu zucken, nennen wir uns neutral und rechtsstaatlich. Dass ich nicht lache. Rassismus ist in der Schweiz verboten. Doch was ist denn das, wenn alle Russen zugleich verurteilt - kriminelle Ausländer jedoch nicht ausgeschaft werden?
Vielen herzlichen Dank, Herr Köppel, für diese neue WW-Ausgabe und vor allem für Ihren unerhörten Mut, das Interview mit Herrn Melnitschenko zu veröffentlichen: Sie sind eine Ausnahmeerscheinung als Politiker und Journalist, ich bewundere Sie extrem! Spätestens jetzt wissen wir mit Gewissheit, wie fürchterlich der Riss im Damm der Rechtsstaatlichkeit ist, das betrübt mich sehr!
Das war also der Grund um nur für einen Tag nach Dubai zu reisen. Echt klasse!
Für Herrn Köppel - das liest ja sonst Niemand mehr: Der neue Nebelspalter hat auf der letzten Seite ein „Familienspiel“ namens JACHTEN SCHLACHTEN. „Wenn wir den russischen Oligarchen, aus Solidarität gegen den Ukraine-Krieg, nicht an die Wäsche kommen, dann wenigstens an ihre teuren Spielzeuge“. Die Jachten wurden deaktiviert von Viktor Rashnikov 289 Mio., Andrey Melnichenko 282 Mio. und weitere. Witzig, ein Kampf mit Satire gegen Ungerechtigkeit. Die Spiel-Anleitung ist dabei. Viel Spass!
Ich fragte Herrn Köppel, wann eine Gegendarstellung zu diesem Interview käme,mir schiene, das sei doch sehr einseitig. Darauf ist er ausgerastet und hat mich mit üblen Worten eingedeckt. Zur Frage selbst gab es keine Anwort, auch auf Nachfrage hin nicht. Offensichtlich ist er schwer beleidigt, wenn man das Interviewe nicht maga toll findet.
Lieber Hans Georg, Roger Köppel lebt wie seine Anhänger zunehmend in einer Scheinwelt, die von aussen nicht gestört werden darf. Zudem glaube ich, dass ihm angesichts des zunehmenden Abgangs von Journalisten (Broder, Pelda, Zimmermann usw.) und Lesern das Wasser bis zu Hals steht.
hans georg, Sie können bestimmt eine Kopie der „üblen Worte“ hier veröffentlichen. Wenn nicht, so ist es nur eine infame Behauptung.
Die WW und Herr Köppel berichten vielfältig über zig Themen; das hier ist ein Bericht samt Interview von und mit Herr Melnitschenko. Ihr Bashing ist deplatziert.
Was, Zimmermann auch nicht mehr? Ab wann? Die WeWo geht in den Sturzflug über.
@luc-rossier: das scheint Sie zu freuen, dass jemand mit Rückgrat leiden muss, gell.
Und sagen Sie nicht, das hätten Sie nie gesagt, das ist implizit in Ihren freundlichen Worten.
Oh je, einem russischen Milliardär wurde möglicherweise ein Härchen zuviel gekrümmt. Ich kriege trotzdem kein Mitleid auf die Reihe, in Anbetracht von Millionen unschuldig Vertriebener, unzähligen Toten, Verwundeten oder Deportierten, zerbombter Städe, Kulturgüter, Infrastrukturen und Spitäler sowie drohender Hungersnöte, Energiekrisen und Rezessionen. Davon ist in der Weltwoche wenig zu lesen. Frontberichte o.ä. wie jene von Kurt Pelda z.B.
Ich begreife ihren Kommentar nicht. Wenn das alles stimmt was Melnitschenko sagt, was hat er denn falsch gemacht? Nur weil er reich und Russe ist kann man ihn doch nicht in den gleichen Topf wie Putin, die Oligarchen etc. werfen. Wir gutgläubigen Westeuropäer mit unterirdischen Nobodies in den Regierungen werden noch eine gesalzene Rechnung erhalten. Putin machte einen Riesenfehler aber ich möchte im Winter nicht frieren! Dank den EU-Massnahmen tun wir alles dafür aber ich bin kein Putin-Fan!
Na und? Vielleicht hat er tatsächlich bloss Pech gehabt. Die Weltwoche hinterfragt das nicht. Aber er hat immer noch ein gutes Leben. Nicht erwähnenswert gegenüber dem Schicksal der Millionen ukrainischer Bürgerinnen und Bürger, die bereits alles verloren haben. Mich stört, dass die WeWo diese Interviews ohne kritischen Kommentar wiedergibt. Das gilt auch für andere wie z.B. Frau Sacharowa letzte Woche. Sowas muss unbedingt kritisch kommentiert werden.
Wenn ich von Tierquälereien an den Galgos Espagnol, (Hunderennen in ESP) rede, so „freut“ es mich ganz speziell, wenn gekontert wird, der sibirischen Waldameise gehe es auch schlecht. Noch „besser“ ist die Aussage „ich besuchte Hunderennen, da waren alle kerngesund“. 😠 Was man nicht sehen will sieht man auch nicht und Diskussionen bringen nichts. Ich werfe das weisse Handtuch.
@fkaeser@gmail.com : All diese traurigen Tatsachen relativieren oder entschuldigen die Entrechtung und Sippenhaftung des Paares doch nicht. Aber wahrscheinlich fühlen sie sich jetzt besser.
Das Jahr 2022 wird für die Schweizer Geschichte den Knickpunkt bedeuten. Es ist nichts mehr wie vorher, weil der Bundesrat die Neutralität begraben, den Rechtsstaat ausgehebelt, und die Souveränität ohne Not auf den Müll geworfen hat. Dabei wäre es genau in dieser Krise darauf angekommen, dass ein mutiger Kleinstaat zu seiner Fahne gestanden wäre. Ich bin völlig überzeugt, dass dies sämtliche Staaten der Welt verstanden hätten und 3/4 der CH Bevölkerung den BR unterstützt hätte. Und jetzt?
Auch das wird in die Hose gehen, wie die illegalen Sanktionen. Die EU ist ein illegaler Verein der Wegelagerer. Verdorben bis ins Mark, bodenlose Arroganz. Die Hetzerstimmen werden leiser, sie haben sich verzockt. Die schweitzer Politiker sind peinliche Marionetten und das Theater um Melitschenko eine Schande.
Der Fuehrer ist das Vorbild dieses kaputten Europas, sie zeigen es jede Minute.
Herr Köppel, so hart es ist … nur Kollateralschaden. Vorher schlau sein, wo man sein Zelt vertrauenswürdig aufbauen kann.
Die arme Familie Melnitschenko muß nach Dubai ausweichen? Mein Mitleid hält sich in Grenzen! Unsereiner kann nicht so einfach weglaufen! Eigentum verpflichtet!
Natürlich hat Leo recht! Wann endlich fordert Putinist Köppel auf der Frontseite Gerechtigkeit für die ermodeten Familien von Buschta?
Ich wünsche Ihnen auch ein grosses Vermögen, damit Sie Ihre Neidhammelei ablegen können. Unter Umständen müssen Sie sich halt in Ihren Hintern kneiffen.
Wie viele Arbeitsplätze haben Sie geschaffen? Wie viele Menschen haben dank Ihren Produkten zu essen?
Eine Villa in St. Moritz ist auch das Eigentum von Herrn Melnitschenko und er darf dort nicht mal einen Tee trinken aus einer höchstselbst erstandenen Tasse. Was sagen Sie denn dazu, werter Leonardo? Und: Es war sein Heim! Das ist da, wo man sich mal wohl gefühlt hat.
Eine abschreckende Fallstudie, um dem anständigen Teil der Menschheit, das sind 7 Milliarden zu demonstrieren, wie das US/EU Kerngebiet transnational organisierte staatliche Kriminalität notorisch praktiziert. Die Reformatierung globaler Verhältnisse eröffnet bald die Möglichkeit, das Problem an der Wurzel zu sanieren: Das atlantische 700 Mio. Territorium ist informell als No-Go-Zone zu behandeln, das heisst vom anständigen Teil, der noch klar und ohne Woke im Kopf, abzuschotten & zu isolieren!
Dieses Vorgehen hat für unsere Gesellschaft sehr viel weitreicherende Folgen als nur für einen individuell betroffenen Reichen. Melnitschenko weist selber darauf hin. Wenn das Vertrauen in den Rechtsstaat zerstört ist, ist es hier vorbei mit dem Wohlstand, weil Investitionen zukünftig als zu riskant beurteilt werden müssen. Das hat der räuberischen Elite in Lugano viel Kopf Zerbrechen beschert. Ich bin sicher, dass sie nicht locker lassen mit den 750 Milliarden, die sie noch stehlen wollen...
Der Fall Melnitschenko zeigt exemplarisch, dass unser BR nun auch den Rechtsstaat beerdigt hat. Nicht ausländische Mächte, nein; seit 30 Jahren empfinde ich als GRÖSSTEN GEGNER der Schweiz unseren Bundesrat, linke & grüne Politiker und die Massenmedien. Mit der Zustimmung unserer Stimmbürger haben sie leider erfolgreich die schweizerischen Werte Unabhängigkeit, Souveränität, Selbstverantwortung, Freiheit und Neutralität zur Unkenntlichkeit umdefiniert, ja zerstört.
Die Schweiz IST Geschichte!
Dazu kann man sagen: Zwei Generationen schaffen es, die Schweiz in den Boden zu stampfen und alles aufzugeben oder zu verschenken, was unsere Ahnen aufgebaut haben. Sie VERGESSEN, dass sie DIESEN WOHLSTAND UNSEREN GROSSELTERN und weiter zurück zu verdanken zu haben. Wenn sie das in ihrer grenzenlosen Naivität und Dummheit bemerken, wird es zu spät sein. Dann nicht jammern, alles selbst verschuldet.
Das sich Roger Köppel für einen stinkreichen Ausländer einsetzt ist wenig überraschend. Das wäre es, würde er es für jemandem ohne Geld machen. Und von denen gibt es mehr, die ungerecht behandelt werden. Aber da hat ein RK langfristig halt nix von. Es ist halt SVP: den Reichen hilft man. Denen mit normal viel oder wenig Geld, die sollen sich selber helfen.
Leider haben Sie überhaupt nichts begriffen!
bly. Das ist ja das Traurige. Die ewigen Neider und Schmarotzer können nicht aufhören die Reichen zu verteufeln und wollen sie immer mehr abzocken um selber immer mehr Geld u Luxus für keine Leistung zu bekommen. Glauben sie echt jetzt, diese Neider und Schmarotzer machen sich Gedanken über die wirklich armen Menschen in unserem Land? Ich nicht.
Ist ja nicht besonders erstaunlich bei einer von einem Oligarchen finanzierten Partei.
In den 90 & 2000 Jahren, hätte man Staaten, welche einen Kannenwirt inhaftiert, so gewalttätig mit Demonstranten umgeht, selbstherrliche Bundesräte und verräterische national- und kantonalpolitiker oder bundesgerichtliche Gutheissung einer Massenmisshandlung oder die willkürliche Bestrafung anderer Nationen als Schurkenstaaten bezeichnet. Der woke Mief macht aus der Schweiz einen Schurkenstaat!
Aber warum sind die Melnitschenko"s noch keine Schweizer? Zeit wäre genug gewesen.
Die Schweiz nimmt sich offenbar auch beim Thema Rechtsstaatlichkeit Deutschland und die EU zum Vorbild. Warum schafft Ihr Euch nicht gleich komplett ab?
Der Leuchtturm bröckelt - es ist zum hEULEN…
Wen soll die Schweiz sonst als Vorbild nehmen? Russland? China? Nordkorea?
Die USA als Vorbild. Ist das eine Antwort für Sie? Die Schweiz müsste eben die Schweiz, wie sie vor vielleicht 30 Jahren war, als Vorbild nehmen. Fehler gibt es immer und überall. Aber was derzeit läuft, das haut dem Fass den Boden raus!
@Spoiler, @Pablo57. Wer selbst denkt braucht kein Vorbild. Der steht selbst für sich alleine. Auf einem eigenen Fundament. Freundschaften und Beziehungen müssen nicht mit Vorbilder verwechselt werden. Die Schweiz braucht kein Vorbild. Für die Schweiz gibt es auf der Erde kein Vorbild. Die Schweiz IST direkte Demokratie. Das gibt es nirgends auf der Welt. Jede Anbiederung und Annäherung an ein Vorbild bedeutet eine Verschlechterung für die Schweiz und den Bezug zur Demokratie.
Wir sind zurückgekehrt ins Zeitalter der Hexenverfolgung, angetrieben durch die selbsternannten Gutmenschen die in ihrem Wahn überzeugt sind, dass alle Russen mit dem Teufel im Bunde stehen.
"Europa, die Schweiz rühmen sich stolzer Fundamente: Garantie des Eigentums, Rechtsstaat, keine Strafe ohne Gesetz, der Beschuldigte hat das Recht, sich zu verteidigen. Nichts davon scheint hier zu gelten. Die Briefe der Melnitschenkos laufen ins Leere, keine Antwort aus dem Bundesrat."
Das nennt man einen totalitären Staat.
Die Verantwortlichen sind durch nichts gedeckt, für die Abschaffung von Rechtsgrundlagen und Verfassung schützt keine Immunität.
Die Verantwortlichen gehören vor Gericht.
Ich fürchte, es wird das, was es in der Schweiz leider zu oft wird: Eine reine Neid-Debatte.
Morgen könnte jemand 300 Mio. im Lotto gewinnen. Schon heute wird im Blick über das bedauernswerte Schicksal früherer Lotto-Millionäre lamentiert. Motto: Seid lieber froh, wenn Ihr nicht gewinnt ...
Ganz im Sinne von Schwab. Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein.
Klaus, lmaA!
Er gehöre nicht zu Putins engstem Kreis. - Na klar, wenn Herr Melnitschenko das sagt, dann wird es sicherlich auch stimmen.
Nein, habe ich aber auch nie behauptet.
Sind Sie der Hausmeister des Kreml und wissen genau, wer dort ein und aus geht?
Nein, habe ich aber auch nie behauptet.
Ich gehöre ja auch zu den Gerechtigkeitsfanatikern, wie Roger. Allerdings trifft mich ehrlicherweise eine Ungerechtigkeit an einem Superreichen in Dubai weniger tief ins Herz, als die Ungerechtigkeit, welche Putins Krieg über Millionen Zivilisten in der Ukraine bringt. Aber vielleicht sollte Roger und ich etwas weniger moralisieren, die Welt ist eben kein Ponyhof.
Roger Köppel regt sich wieder mal mehr auf über die Ungerechtigkeit gegenüber einen Superreichen. Als über die Vernichtung vonExistenzen zehntausender Ukrainer. So viel Text über die Ungerechtigkeit, welche diese erleiden müssen. Hat er noch nie geschrieben. Typisch Reiche der SVP; man hilft nur seinesgleichen
Thomas Hartl und bly, interessant ist doch, aus welcher Perspektive Sie beide das Interview kommentieren. Das persönliche Schicksal der Familie Melnitschenko, das geht den BR hinten vorbei, so denke ich. Würden er jedoch über ein wenig Weitblick verfügen, dann hätte er auch die Folgen der Sanktionen erkannt. Sie können jetzt dafür warten bis Hungerflüchtlinge kommen oder Sie dürfen dem Fastenopfer und Brot für Brüder einen Obulus schicken gegen den Hunger in der Welt.
@Pablo57. Gut geschrieben und bemerkt. Danke. Möglicherweise ist es für gewisse Zeitgenossen schwierig, einfachste Zusammenhänge zu erkennen und in Konsequenzen zu formulieren... Da macht es der woke Glauben einfacher.
Das tönt ja fast weinerlich.Der arme Melnitschenko, der hat Probleme.Angesichts der Bedrohungslage - auch für die Schweiz - müssten eigentlich auch den absurd reichen Ms die Augen aufgehen und sie müssen kapieren, dass man hierzuland solche Leute nur mit sehr spitzen Fingern, noch besser Handschuhen, anfassen muss.Er soll in sich gehen und noch etwas mehr Mut gegenüber Putin, den Mörder von Moskau, aufbringen.Er ist nicht schuldig gesprochen, aber er ist Teil des Imperiums, das die Welt angreift
miggeli1. NATO/WEF/WHO/UNO/EU sind alles Vereine unter der Herrschaft der USA. Es ist ja längst bekannt, dass die USA die alleinige Weltherrschaft haben will. Egal zu welchem Preis. Die USA und ihre Vereine greifen ständig die Welt an und nicht Putin. Er will RU vor diesem Wahnsinn schützen. Es ist eine Schande für die Schweiz, dass unsere Volksvertreter lieber kriechen statt unsere Neutralität u das Volk zu verteidigen. Es ist nur noch wichtig, wie sie ihren eigenen Geldbeutel füllen können.
Lilly, alles gut, wenn du magst, darfst du gerne ins Reich von Putin flüchten, dort ist sicher alles besser.
@lilly:Sie tun mir leid, denn Sie leiden an einem sehr kurzen Gedächtnis.Ich danke heute noch -fast auf den Knien - dass mich und meine Familie die US Soldaten und die US "Verschwörung" gerettet haben.Lilly , Sie kriechen ja, vor dem Satan Putin.Eigentlich wünschte ich Ihnen und Ihres gleichen die Befreiung durch Putin.Haben Sie immer so viel Kopfweh?Aus Dank haben wir 1945 US Soldaten zu uns nach hause eingeladen, direkt aus dem Schützengraben der Nazis.Und den Nazis habe ich Schoggi gebracht.
miggeli1. Meine Familie hat den WK II in Schwerin verbracht. Oma D, Opa CH. Oma hatte 2 D Söhne u mit Opa 5 CH Kinder. Die 2 D Söhne mussten für Hitler in den Krieg. Einer starb in RU der Andere kam in US-Gefangenschaft. Als die Amis kamen wurde meine Familie festgehalten u ein Russe hat ihnen in einem Heuwagen die Flucht ermöglicht. Ich kenne die Geschichte meiner Familie sehr gut. Auch kann ich die ehem. Sowjetunion u Putins RU sehr gut unterscheiden. Meine Familie hat den Nazis nie Schoggi ge
Dann müssen wir sofort alles Oel aus Saudiarabien und den Golfstaaten abstellen, dürfen nichts mehr mit den USA handeln und und und. Ich fasse es einfach nicht, weshalb der "normal denkende Mensch" derart unfähig ist, differenziert zu denken.
Vielen herzlichen Dank, Herr Köppel, für diese neue WW-Ausgabe und vor allem für Ihren unerhörten Mut, das Interview mit Herrn Melnitschenko zu veröffentlichen: Sie sind eine Ausnahmeerscheinung als Politiker und Journalist, ich bewundere Sie extrem! Spätestens jetzt wissen wir mit Gewissheit, wie fürchterlich der Riss im Damm der Rechtsstaatlichkeit ist, das betrübt mich sehr!
Das ist doch kein Journalismus, sondern müsste mit Publireportage gekennzeichnet werden. Vermutlich ist Köppel sogar Erstklass mal schnell nach Dubai gejettet, hat alle Spesen und vermutlich sonst noch einen guten Batzen bekommen, damit er über das ach so harte Schicksal im Luxusresort Dubai der Melnitschenkos berichtet. Jö mir kommen gleich die Tränen...
Es ist Krieg und da gibts halt Kollateralschäden. Im Vergleich zu anderen kommt diese Oligarchenfamilie noch sehr glimpflich davon.
Als Eidgenosse ( 62 ) schäme ich mich immer mehr für unser Land und erst recht für unsere Regierung. Grossspurig und ohne mit der Wimper zu zucken, nennen wir uns neutral und rechtsstaatlich. Dass ich nicht lache. Rassismus ist in der Schweiz verboten. Doch was ist denn das, wenn alle Russen zugleich verurteilt - kriminelle Ausländer jedoch nicht ausgeschaft werden?
Richtig, man muss sich schämen, das ist das richtige Wort.
Man muss sich vor allem derer schämen, welche diese Regierung gewählt haben.
Wer sich Eidgenoss nennt hat doch schon ein Wertegefühl der besonderen Art
"... Nazi-Staatsrechtler Carl Schmitt ..."
Sehr knackig, Herr Köppel, aber genauso undifferenziert wie die Bezeichnung "Putinist".
Carl Schmitt war Staatsrechtler weit vor der sog. Machtergreifung Hitlers Februar 1933, und er hat seine kurzzeitige Parteinahme für Hitler bedauert. Seine Irrtümer sollen nicht verschwiegen werden, aber sie machen nicht den ganzen Juristen und Autoren aus.
Roger Köppel hat 1995 seine Lic Arbeit über Carl Schmitt geschrieben mit dem Titel "Autorität und Mythos: Carl Schmitt und die Wiederverzauberung staatlicher Gewalt (1916–1938)" – beim Philosophen Georg Kohler. Und das war noch zu der Zeit bevor es zu dieser schicksalsträchtigen Postmilleniums-Begegnung mit Dr. Blocher kam und ihm dieser das Gehirn mit seinem manipulativen Gedankengut vernebelte. Also zu einer Zeit als Köppel noch einigermassen klar und differenziert denken konnte.
Das war also der Grund um nur für einen Tag nach Dubai zu reisen. Echt klasse!
Schon wieder brutale Verfolgung, Unterstellung, Enteignung und Sippenhaft. Diesmal gegen Russen. Vor allem wenn sie auch noch reich sind. Das kennen wir doch alles schon von früher.
Heute sind es die Gutmenschen die aus falsch verstandener Solidarität mit der Ukraine alle reichen Russen hetzen und enteignen wollen. Recht und Gesetze werden ausgehebelt. Willkür und Sippenhaft feiern wieder Urstände. Der Mensch scheint einfach nichts zu lernen. Ja ich weiss, diesmal ist ja alles gaaanz anders.
Ja die Gutmenschen üben Rassismus pur aus! Purer ekelhaftester Kommunismus dieser primitive Hass auf Wohlhabende!
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Für Herrn Köppel - das liest ja sonst Niemand mehr: Der neue Nebelspalter hat auf der letzten Seite ein „Familienspiel“ namens JACHTEN SCHLACHTEN. „Wenn wir den russischen Oligarchen, aus Solidarität gegen den Ukraine-Krieg, nicht an die Wäsche kommen, dann wenigstens an ihre teuren Spielzeuge“. Die Jachten wurden deaktiviert von Viktor Rashnikov 289 Mio., Andrey Melnichenko 282 Mio. und weitere. Witzig, ein Kampf mit Satire gegen Ungerechtigkeit. Die Spiel-Anleitung ist dabei. Viel Spass!
Ich fragte Herrn Köppel, wann eine Gegendarstellung zu diesem Interview käme,mir schiene, das sei doch sehr einseitig. Darauf ist er ausgerastet und hat mich mit üblen Worten eingedeckt. Zur Frage selbst gab es keine Anwort, auch auf Nachfrage hin nicht. Offensichtlich ist er schwer beleidigt, wenn man das Interviewe nicht maga toll findet.
Oh je, einem russischen Milliardär wurde möglicherweise ein Härchen zuviel gekrümmt. Ich kriege trotzdem kein Mitleid auf die Reihe, in Anbetracht von Millionen unschuldig Vertriebener, unzähligen Toten, Verwundeten oder Deportierten, zerbombter Städe, Kulturgüter, Infrastrukturen und Spitäler sowie drohender Hungersnöte, Energiekrisen und Rezessionen. Davon ist in der Weltwoche wenig zu lesen. Frontberichte o.ä. wie jene von Kurt Pelda z.B.