Er war der luzideste Geist unter den Musikern im frühen 20. Jahrhundert: Ferruccio Busoni. Als Pianist umschwärmt (er galt als Liszt-Nachfolger), als Schöpfer eigenwilliger Werke wenig verstanden. Eine tragische Figur zwischen allen Stühlen: Seine beiden Heimatländer (der Vater ein italienischer Klarinettist, die Mutter eine deutsche Pianistin) gerieten im Ersten Weltkrieg aneinander, Busoni zog für fünf Jahre ins Zürcher Exil. Der Zwiespalt zieht sich durch seine Musik hindurch: Der Theoretiker erahnte im wegweisenden «Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst» das Kommende; der Komponist indes konnte sich aus spätromantischen Fesseln nur zum Teil lösen.
Gerade weil dieser küh ...
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