Lesen heisst wiedererkennen. Die alten Griechen jedenfalls bezeichneten beide Vorgänge mit ein und demselben Wort. Platon entwickelte aus dieser Doppeldeutigkeit die Ideenlehre, wonach die sichtbare Welt nur das Abbild eines übergeordneten geistigen Urbildes darstelle. Nach ähnli- chem Grundsatz schafft der 1945 geborene Aargauer Klaus Merz seit bald vierzig Jahren ein Œuvre aus Gedichten, Prosaskizzen und längeren Erzählungen. Der kranke Bruder, der hinfällige Vater, die Geliebte und der Akkordeonspieler ohne Finger gehören als private, aus der Biografie des Autors genährte Archetypen ebenso zum festen Inventar von Merz’ Werken wie die Blumenrabatten als Sinnbild für die beschei ...
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