Félix Vallotton, Coucher de soleil, ciel orange, 1900 – In seinen letzten Tagen, als der Krebs ihn auszuhöhlen begann und die letzten Zellen der Hoffnung zersetzte, malte der Schweizer Maler Félix Vallotton (1865–1925, ab 1900 französischer Staatsbürger) unablässig Sonnenuntergänge. Über vierzig Stück, als ob er in diesem Übergang vom Licht ins Dunkel das Drama des Sterbens mit den schönsten Farben des Himmels beschwichtigen könnte und die Sehnsucht nähren, dass er selbst, irgendwo, wieder und endlich aufgehen könnte.
Ärzte versuchten ihn, der schon unrettbar verloren war, noch zu retten, operierten ihn, aber das Leben in ihm war viel früher schon, als der Kre ...
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Felix Vallotton wollte Landschaften wiedergeben alleine wie die Gefühle die sie in ihm erweckt haben. In diesem Sinn sind die gewählten Farben der Sonnen auf- und Untergänge, das Zentrale und nicht was als Objekt gemalt wurde. (1984, SRF: Felix Vallotton: Maler, Grafiker, Bildhauer, Schriftsteller und Kunstkritiker)
Ein sehr gutes, ein auf das Wesentliche reduziertes Psychogramm eines Genies, gemalt mit Worten. Danke!
Eine parallele Zeitgeschichte.
Es war die Zeit des Absinths, des Radiums und von Marie Curie.
Jeder, der etwas auf sich hielt, wollte sich die Energie von Radium einverleiben. Wer es sich leisten konnte, trug verstrahlte Unterwäsche oder trank verstrahltes Wasser. Radium Emanation nannte sich die Kur. Viele Personen der damaligen Vouge-Kultur, verstarben an Strahlenkrankheiten. Als damaliges Zentrum der Wissenschaft und der Kunst, war Paris der Inbegriff der Mode.