Valerie Fritsch: Zitronen. Suhrkamp. 186 S., Fr. 25.50
Niemand sieht August Drach. Auch dann nicht, als er von seiner Mutter durch das Dorf geschoben wird, auf einem alten Rollstuhl, ausgestellt, exponiert. Doch, freilich, die Leute blicken ihn an, starren sogar, aber doch sehen sie nur die Inszenierung eines Jungen, der nichts mit dem zu tun hat, wer August wirklich ist. Die Mutter hat sich diesen Jungen ausgedacht, einen plötzlich rätselhaft erkrankten, einen, der im abgedunkelten Zimmer, oft delirierend, im Bett liegt, und um den sie sich aufopferungsvoll kümmern muss.
Die Bewunderung aller ist ihr gewiss. Dass die Mutter Krankenakten gebastelt und gefälscht hat, das ...
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