Mein Freund Bruno ist tot. Vor einer Woche buchte er noch Skiferien in Laax, und jetzt liegt er da, in einem Sarg ohne Kissen. Denn ein Kissen kostet extra. Das war Brunos Bruder Rolf zu viel, obwohl er in New York lebt. Man sollte denken, dass ein Fotograf, der in New York lebt, sich ein Sargkissen leisten kann. Aber die beiden hassten sich zeitlebens. Jeder trug Narben, die der andere ihm als Kind mit Messern, Elektro-Sägemaschinen und in den Schuh gesteckten Glasscherben zu gefügt hatte. «Verbrenn ihn und verstreu seine Asche vor einem Obdachlosenheim», sagte Rolf am Telefon, als ich es ihm mitteilte. Danach legte er auf. Sollte ich nun das Kissen etwa selber bezahlen? Man könn ...
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Gut, dass Bruno aus der Sache doch noch lebend rauskam. Er würde uns sonst sehr fehlen.
Tote brauchen keine Schuhe mehr. Tausche seine Schuhe gegen ein Kissen. Waren es gute Treter, bekommt er dafür sogar ein Paar Flügel für später.