Wenn die Rede auf Homer in deutscher Sprache kommt, fällt natürlich sofort der Name Johann Heinrich Voss. Seine deutsche Übertragung der «Odyssee» (1781) steht auch bei heutigen Lesern und Kritikern in hoher Gunst. Der vosssche Idyllenton und die vertrauten Epitheta (Beiwörter) wie die «rosenfingrige Eos» und «die geflügelten Worte» sind kollektives (und ungeprüftes) Bildungsgut geworden, das man sich nur ungern korrigieren lässt. Aber zu Recht tadelt Wolfgang Schadewaldt im Vorwort zu seiner vielgerühmten Prosaübertragung der «Odyssee» von 1955 an Voss’ deutscher Fassung den dem Homer zutiefst fremden Idyllenton mit seiner Verniedlichung, der zeitgebunden aus dem Geis ...
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