First Dates – Znacht für Zwei: 3+. 15. Dezember

Der kreative Prozess im TV-Bereich ist längst abgeschlossen. Dafür läuft das Recycling über die Landesgrenzen hinaus auf Hochtouren. Was bei Vox unter «First Dates – Ein Tisch für zwei» läuft, nennt sich bei 3+ von CH Media «First Dates – Znacht für Zwei». Mit der eleganten Alliteration hat die Schweizer Ausgabe schon mal einen Pluspunkt.

Die Idee: Man soll den Traumpartner bei einem Abendessen finden. Nur dass im Unterschied zum echten Leben eine TV-Redaktion das Gegenüber aussucht und ferngesteuerte Kameras das ganze Gespräch verfolgen. Zur nervlichen Anspannung, die jedem Blind Date innewohnt, gesellt sich die Gewissheit, dass jedes falsche Wort und das Kauen mit offenem Mund nicht nur von der umworbenen Person, sondern von der Öffentlichkeit gesehen wird.

3+ bedient sich gleich bei sich selbst. Eine der Damen auf der Suche nach der grossen Liebe ist eine gewisse Chanelle, ehemalige «Bachelorette» aus der gleichnamigen Sendung auf demselben Sender. Nicht nur Ideen, auch Leute werden also recycelt. Aber auch in diesem Format klappt es nicht. Chanelle will kein zweites Date, wie sie im anschliessenden Verhör sagt: Sie lässt Mirco, der auf eine Fortsetzung hoffte, abblitzen. Laura serviert Niklas ebenfalls ab. Yeisa und Thomas wollen sich wiedersehen. Und Cessa und Cici harmonieren nicht nur namentlich und bleiben in Kontakt.

50 Prozent Trefferquote, leichte Unterhaltung und gelegentlich etwas Fremdschämen: Das kann man sich geben, wenn man abends ein bisschen abschalten will.