Wer die Nacht der Academy Awards am 11. März vor dem Fernseher durchgesessen hat, kann den internationalen Kritiken nur zustimmen: Einziger Glanzpunkt der faden Oscar-Verleihung war Ryan Goslings Tanz- und Gesangsnummer «I’m Just Ken» in glitzernd-pinkem Anzug, rosa Handschuhen und mit Sonnenbrille, umringt von einem Pulk von Tänzern, die alle aussahen wie Ken-Klone. Dankbare Ovationen eines überwiegend heterosexuellen Starpublikums für die Selbstironie eines bekanntermassen heterosexuellen Schauspielers.
«Was habt ihr mit diesem Gosling?»
Der Beifall für Ryan Gosling ist nicht immer so ungeteilt. Sein Talent ist unangefochten. Aber talentierte, gutaussehe ...
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In allen Filme zeigt Gossling, dass er alles und jeden spielen kann. Wer diese zwei Filme gesehen hat, fragt nicht «Was habt ihr denn mit diesem Gosling?». Der weiß es einfach.
„Das perfekte Verbrechen“ und „All Beauty Must Die"
Schade, dass die Autorin den unglaublich guten Thriller des dänischen Filmemachers Nicolas Winding Refn "Drive" mit Gosling nicht erwähnt. Dort haut einen schon die Eingangssequenz um, die in die Luftaufnahme des nächtlichen Los Angeles mündet, begleitet von der sphärischen Musik "Nightcall" von Kavinsky. Der Film würde auch bestens in das Grundthema "Frauenversteher" passen. Der Alleingänger gerät in eine sensible körperlose Beziehung zu einer Nachbarin mit kleinem Sohn - ohne Happy End.