Plötzlich wurde unterhaltende Fiktion zur tragischen Realität. Matan Meir – er hatte die Netflix-Serie «Fauda» mitproduziert, in der israelische Undercoveragenten Hamas-Terroristen jagen, die zwei israelische Kinder in den Gazastreifen entführt haben – meldete sich kurz nach der brutalen Invasion der Hamas im Süden des Landes bei seiner Einheit zum Einsatz im Gazastreifen. Beim Massaker waren 1200 Menschen ermordet, verstümmelt, gefoltert und vergewaltigt worden. Rund 240 wurden als Geiseln in den Gazastreifen entführt, wo sie bis heute gefangen gehalten werden.

Für Matan Meir war es keine Frage, dass er dem Ruf seines Landes folgen würde, um erstens die Geiseln zu befreien und zweitens die Terrorinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen auszuradieren. An diesem schwarzen Samstag war er genauso schockiert, perplex und wütend wie sein «Fauda»-Kollege Avi Issacharoff. Seit langem, sagte Issacharoff im Weltwoche-Interview, beschäftige sich das Filmteam mit den Palästinensern und der arabischen Welt. Aber nie hätte es so ein brutales, bestialisches Szenario für realistisch gehalten, wie es sich am 7. Oktober zutrug.

Reservemajor Matan Meir musste seinen Einsatz, wie bisher 43 andere, mit dem Leben bezahlen. Er wurde zusammen mit Kollegen durch eine Sprengfalle getötet, die in einem Tunnelschacht neben einer Moschee im nördlichen Teil des Gazastreifens versteckt worden war. Matan Meir wurde in Odem, einem landwirtschaftlichen Gemeinschaftsdorf auf den Golanhöhen, beerdigt. Es ist das erste Grab auf dem lokalen Friedhof.