Wenn er das Podium betrat, umwehte ihn ein aristokratisch anmutender Ernst, zugleich aber war da auch eine erwartungsfrohe, erdverbundene Geschäftigkeit. Wer den Pianisten Maurizio Pollini einmal im Konzert erlebt hat, wird sich beim Anhören seiner Aufnahmen an dieses besondere Charisma aus Noblesse und Bodenständigkeit erinnern. Aufgesetzt wirkte nichts an seiner Erscheinung und schon gar nichts an seinem Spiel. Pollini suchte die Selbstverständlichkeit des Ausdrucks, jede Form von Überstülpung war ihm fremd: Weder donnerte er heroisch seine Leidenschaften heraus, noch dörrte er die Partituren intellektualistisch aus.
Aus heutiger Sicht ist es unverständlich, dass ihm ni ...
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