Es war eine der letzten Siegesparaden zu Lebzeiten der Sowjetunion. Wie immer am 9. Mai waren Panzer, Raketen und Soldaten über den Roten Platz gezogen, gefolgt von jubelndem Volk. Doch diesmal wendeten sich plötzlich alle Köpfe nach oben, hinauf zu den Türmen des Kremls. Denn seine Glocken läuteten. Jahrzehnte hatten sie geschwiegen, seit Lenin sie 1918 verstummen liess. Nur einmal, zur Siegesparade 1945, liess Stalin sie ertönen.
Die Menschen auf dem Platz und daheim vor den Fernsehern ergriff etwas wie ein heiliger Schauer. Denn der Glockenklang bewies ihnen, dass die wesensfremde Herrschaft, die eine Bande machtbesessener Revolutionäre dem russischen Vo ...
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