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Würde und Gewissheit: Freitodbegleiterin Preisig.
Bild: Severin Bigler / Severin Bigler

Meine Schweizerin des Jahres

Welcher vernünftige Mensch überlässt ausgerechnet seinen Tod dem Zufall? Ich wollte selbstbestimmt sterben. Dabei half mir Erika Preisig. Sie führte mich zum Leben zurück. Jetzt hat sie vor Gericht einen historischen Erfolg errungen.

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15.05.2024
Dr. med. Erika Preisig, Präsidentin der Sterbehilfeorganisation Eternal Spirit, ist nach acht Jahren rechtskräftig vom Vorwurf der vorsätzlichen Tötung freigesprochen worden. Das Bundesgericht hat eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft des ...
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24 Kommentare zu “Meine Schweizerin des Jahres”

  • fijo sagt:

    Ich habe Mühe zu begreifen, warum man sich dem Wunsch eines Menschen entgegenstellt, der "genug hat", und zwar nicht nur dann, wenn er schwer erkrankt ist. Sollten wir uns nicht endlich davon befreien, was bei den Nazi geschehen ist: Tötung des unwerten Lebens. Wenn schon Selbstbestimmung immer mehr Bedeutung gewinnt, warum dann nicht auch, über das eigene Lebensende zu bestimmen? Es gibt genug Bremsen, die Ungesetzliches verhindern.
    Johannes Fischer, Stans/Chur

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    • Sirscha sagt:

      Eine hässige und gestresste Ärztin sagte mal zu einer Frau: „Es gibt überall Brücken“. Die Frau hat über Monate X 100 Mal mit „ich will sterben“ genervt. Aber es gibt eben viele Leute, die das nur so sagen, aber es nicht wirklich wollen. Daher die herausfordernde Antwort der Ärztin.

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  • mayabee sagt:

    Wer nie am Sterbebett eines Menschen gesessen hat, welcher nicht einmal das Leintuch auf dem Körper ertragen hat und nur noch unsägliche Schmerzen hatte, sollte hier nicht urteilen. Die Palliativ Medizin erlaubt heute die Gaben von Morphium die bei stetiger Erhöhung zum Herztod führen kann. Das war nicht immer so. Wer glaubt, über Menschen die freiwillig "gehen" richten zu dürfen, irrt sich. Wir können die "Rucksäcke" der anderen nicht sehen und sind somit nicht urteilsfähig. Empathie.

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    • Sirscha sagt:

      Leider herrscht immer noch (!) eine grosse Angst bei Pflegekräften, dass Morphium, wenn nicht fix sondern in Reserve verordnet, auch zu injizieren! Sowie die Reserve auszuschöpfen. Dann sofort beim Arzt eine neue Verordnung einholen. Im Übrigen: Schmerz-Tabelle erfassen und Morphium VORHER verabreichen. Nicht warten bis der Sz unerträglich ist! Habe das zuletzt erlebt vor ca 3 Monaten.
      So verstehe ich natürlich, wenn Menschen lieber sterben wollen.

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  • Töff sagt:

    Hätte Herr Cueni einen anderen „Sterbebegleiter“ gehabt vor 14 Jahren, könnte er diesen Artikel nicht mehr schreiben. Daran scheint er noch nie gedacht zu haben.
    Ich würde es Fügung nennen: Nur so konnte er seine kontroversen Texte schreiben, und er hätte all den Menschen, die ihm nahestehen, in all den Jahren unsichtbar gefehlt.

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    • Sirscha sagt:

      BRAVO Töff❗️ Natürlich: Ich erlebte ungezählte Suizide mit, Freunde, Bekannte, eine Fremde, die 2 Meter vor mir auf den Weg fiel, die Aare verfehlte, Kornhausbrücke Bern. Das kapiert man im Moment gar nicht!! Somit wäre also ein geordneter Suizid mit Termin in einem netten Zimmer per Medikament wünschenswert❓=
      Sauber! Kein Blut! Diskret! Scheidungspapiere unterschrieben parat für die Gattin (ein Kollege wegen hohen Schulden)! Organisation wie bei einem Umzug! Ist es ja. Tipptopp! Ironie aus.

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    • Senecia sagt:

      Töff : Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Er sagt ja, eine andere Sterbehilfeorganisation, mit der er gesprochen habe, habe gleich den Terminkalender gezückt! Und dass es durch die Sterbebegleiterin Preisig zum Leben gefunden habe!

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      • Töff sagt:

        Aber er hat noch nie bedacht, wie unendlich gross der Zufall war, dass er ausgerechnet auf Preisig stiess. Dass er sie durch alle Böden verteidigt, das kann ich nachvollziehen: Sie liess ihn ja leben, nicht sterben! Aber die Vehemenz, mit der er die gängige Sterbehilfe weiterhin verteidigt, welche Sterben und Tod in Konsumgüter des täglichen Bedarfs und nicht zuletzt in ein Geschäft verwandelt und deren Todesengel ihn zweifellos ins Jenseits befördert hätten, erstaunt mich.

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      • Töff sagt:

        Es ist ein absoluter Trugschluss zu glauben, dass Preisig ihn wieder zum Leben finden liess.
        Cueni selbst war es, der sich durch seinen Todeswunsch, der durch eine Sterbehilfeorganisation schmerzlos exekutiert werden sollte, in Todesgefahr brachte. Ohne seine Sterbehilfe-Idee wäre er gar nie in die Situation akuter Todesnähe geraten.
        Zum Leben hätte er auch durch andere Menschen finden können, Angehörige, Freunde, einen Psychologen, einen Priester, und nicht zuletzt: durch sich selbst.

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        • Sirscha sagt:

          Töff, ich bin absolut einig mit Ihnen! Für mich ist beachtlich, dass „man“ trotz sogenannter Eigenverantwortung eben DOCH dem Gutdünken von der betreffenden Organisation respektive der leitenden, gerade anwesenden Person AUSGELIEFERT ist: Die Eine zückt den Terminkalender, Preisig lässt warten, „schenkt Leben“. Wer wirklich sterben will, hätte das 1. Angebot angenommen. Oder dann bei Frau Preisig getobt: „Sie nehmen mich nicht ernst! Was soll das?“

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          • Töff sagt:

            Apropos Kornfeldbrücke: Nicht ich habe es erlebt, aber ein Kollege vor 40 Jahren, damals Gymnasiast, heute, vielleicht nicht zufällig, Psychologe. Er schilderte mir, wie laut der Aufprall und wie traumatisch das Erlebnis gewesen sei.
            Als Kind habe ich Ähnliches erlebt wie Sie: Das Aufgebot der Dorffeuerwehr vor unserem Haus, das Aufscheinen der Taschenlampen im Wald, ferne Rufe, das lange Warten. Die Angst hat mich die ganze Kindheit hindurch begleitet, verborgen, aber allgegenwärtig, überall.

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          • Töff sagt:

            Cueni und seine Jünger unterschlagen auch weitreichende gesamtgesellschaftliche Aspekte, welche sich durch das organisierte Sterben ergeben: Es färbt nicht bloss ab auf die Sicht und den Wert des Lebens, es entwertet das Leben an sich und setzt langfristig alle Sterbenden und Notleidenden unter Druck, das "erlösende Geschenk" anzunehmen, statt zu kämpfen.
            Ich mag all die modernen Selbstvergottungen und Selbsterhebungen, die ihren Nährboden im Materialismus haben, nicht.

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          • Sirscha sagt:

            😔 Das kann ich gut verstehen Töff wegen der Angst. Ich habe mich als Kind in schöne Traumwelten geflüchtet mit und in der Natur…

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  • DanielS sagt:

    Herzlichen Dank Herr Cueni für den Artikel, und herzlichen Dank dem Gericht, welches für den Freispruch von Frau Preisig die Verantwortung trägt. Es ist nicht die eigene Entscheidung über den Freitod, was den leicht krankhaften Zeitgeist reflektiert. Es ist die Anmassung Dritter (zB ein Steffen Eychmüller), welche in ihrem pervers egoistisch moralisierendem Denken doch tatsächlich meinen, auch den Tod anderer Menschen dem ach so wundervollen höheren "Kollektiv" (das "wir") anheften zu können.

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  • bmiller sagt:

    Danke Herr Cueni. Wer Frau Preisig jemals hat sprechen hören, konnte ihr niemals Eigennutz oder Leichtfertigkeit unterstellen. Oder gar Schlimmeres. Gut, ist das Urteil endlich ! so ausgefallen.

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  • Sirscha sagt:

    Frau Preisig denkt und handelt sehr klug, mit einem hohen EQ, so wie sie sich bei Ihnen Herr Cueni verhalten hat. Das tun aber nicht alle: Von einer anderen, bekannten Organisation btr. Sterbehilfe erlebte ich vor rund 7 Jahren total Negatives. Ich kann hier keine Romane schreiben, aber ich lehne Sterbehilfe ab. Es ist übrigens dasselbe Medi, das Todeskandidaten in USA bei der Hinrichtung injiziert bekommen. Aber nicht deshalb lehne ich es ab: Wollen wir Gott spielen in allen Bereichen?

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    • samo sagt:

      Sie hatten wohl noch nie richtig Schmerzen!

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      • Sirscha sagt:

        Doch, Stufe 9. Aber ich bin bei Jemand aufgewachsen, die wollte sich dauernd das Leben nehmen. Seit meinem 4. Lebensjahr. 1966 hatten wir einen Sturm in der Gegend wie der Lothar, da ging sie in den Wald usw., vieles mehr! Damit ein Baum sie erschlage. Ich kann mit Suizid schlicht nicht umgehen. Und ich habe es erwartet, dass mich hier einer blöd anmacht wie Sie, ohne nachzufragen, wenn ich nicht Hurra und Halleluja schreie. Sie haben KEINE Ahnung von mir, kennen mich nicht! Gruss Sirscha.

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        • Letzte Bastion sagt:

          Ihre persönlichen Erfahrungen in Ehren. Nicht nur Sie haben mit dem Thema Erfahrungen. Andere auch und kommen zu anderen Schlüssen. Einem mündigen Menschen ist nicht im Weg zu stehen, wenn er gehen will. Freiheit und Verantwortung für alle - auch für Freitodwillige. Sterbehilfe ist dennoch heikel. Diktaturen werden unangenehme Leute hierzu nötigen. Ihr werdet es noch erleben. WEF-Yuval will sich „unnötiger Esser“ entledigen. Seid gewarnt und nicht sauer, solange noch genau abgewogen wird.

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    • Töff sagt:

      Ich danke Ihnen für Ihre Beiträge. Wie Sie halte ich den Umgang unserer Gesellschaft mit der Sterbehilfe für leichtfertig.
      Und früher oder später werden Menschen, welche über die entsprechende Macht verfügen, es sich zu Nutze machen, dass das Leben in dieser Gesellschaft jederzeit zügig uns schmerzlos beendet werden kann und dies allgemein akzeptiert wird.
      Es finden sich noch mehr Gründe, das Leben eines Menschen zu beenden, als Schmerz und seelische Not. Das Böse ist erfinderisch.

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      • Sirscha sagt:

        Da kommen mir die „Walk of Honor“ in den Sinn von USA = auf YT: Die künstlich am Leben erhaltene Person wird durch ein Menschen-Spalier in den OPs gestossen zwecks Organentnahme, die gespendet werden. Eine grosse Show ist das mit Militär evt., Zeugnisse vorlesen ect.

        Hannover ist weltweit führend punkto Organtransplantation. Es gibt Entnahme-Chirurgen, die nur umher fliegen und nur Organe entnehmen.

        Der Mensch will alles können. Vielleicht kommt es bei der Sterbehilfe auch so weit.

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  • Eliza Chr. sagt:

    Herr Cueni, danke für den hervorragenden Artikel. Frau Preisig hat diesen echt verdient, nachdem sie während acht Jahren von div. Medien soviel ertragen musste! Ich wünsche ihr jetzt ein wieder ruhigeres und schöneres Leben!

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