Manche Filme brauchen mildernde Umstände. Sie arbeiten ein unschönes historisches Kapitel ihres Herkunftslandes auf, packen gleich alle Problemfelder ins dramatische Geschehen – und haken sie bloss ab wie auf einer Einkaufsliste. Ein nachempfindbarer Empörungselan geht dabei in die Binsen. Daran krankt, leider, «Der Verdingbub», der lobenswerterweise den verdrängten düsteren Umgang mit Heim- und Scheidungskindern in der Schweiz aufgreift: die Verdingpraxis. In einigen Gemeinden wurde sie noch bis in die Nachkriegsjahre ausgeübt, während sich die Öffentlichkeit behaglich in eine Heidi-selige Idylle einkuschelte.
«Der Verdingbub» von Markus Imboden («Ein Dorf sucht seinen Mör ...
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