Es war irgendwann Ende Oktober 1962 in London, da muss er die Lösung geahnt haben. Kurz vor der Premiere von «King Lear» mit Paul Scofield warf er kurzerhand das Bühnenbild auf den Müll und liess den Abend vor den schmucklosen Brandmauern der Royal Shakespeare Company über die Bühne gehen. Das fahle Licht und den fröstelnd lakonischen Tonfall der Inszenierung empfand eine Kritikerin als Ausdruck «unerhörter Arroganz».
Brook hatte sich bis dahin einen Namen als bunter Vogel der Theaterszene gemacht. Am Broadway hatte er Dürrenmatts «Besuch der alten Dame» inszeniert, aber auch Reisser wie das Musical «Irma la Douce». Schon 1947, als 22-Jähriger, war er Hausregisse ...
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Lieber Herr Köppl!
Meine Bewunderung für Ihre Sendungen-besonders für die internationale, Österreich und Deutschland betreffend.
Diese vermisse ich seit 10 Tagen- oder liegt es an mir?
Alles Gute für 2024!
[email protected]
Eine Erinnerung: Eine Inszenierung der Oper "Carmen" in den "Bouffes". Auch hier: Keine Kulissen, kein Plüsch, nur eine offene Bühne. Ich sitze auf einem Kissen nur ein paar Meter von dem Bereich - auf gleicher Ebene - entfernt, auf dem sich alles abspielt. Die Stimmgewalt der Darstellerin der Carmen aus nächster Nähe erfahren zu können, war unglaublich eindrucksvoll und ist mir heute - nach ca. 3 Jahrzehnten - noch immer sehr präsent!
Was kann ein 7-Jähriger für 4 Stunden inszenieren? Scheint ein bisschen sehr jung auch für ein späteres Genie.