Der zynische Plan der Hamas: Schriftstellerin Durlacher.
Bild: Brigitte Friedrich / SZ Photo
Intern
Philipp Gut über falsche Helden, Tiktok-Messias Osama bin Laden, Sensationssieger Javier Milei, 10 Jahre Euromaidan – die russische Sicht, Jessica Durlacher über den aufflammenden Antisemitismus in Europa
Sie wurden als Helden gefeiert, wenn nicht gar fast wie moderne Heilige verehrt: eine Greta Thunberg, ein Wolodymyr Selenskyj, ein Alain Berset in der Schweiz. Doch der Lack ist ab, die Aureole verblasst. Sie fallen tief. Bloss: Konnte man nicht schon längst sehen, dass hier falsche Helden in den Himmel gelobt wurden? Unser Autor Philipp Gut analysiert exemplarisch das Schicksal von drei Ikonen der Gegenwart, die den Test der Zeit nicht bestehen, im Crash mit der Realität versagen. Dies falle, so Gut, auch auf die Gilde der medialen Jubelsänger zurück: Ihrem Hype fehlte die Substanz. Man sieht jetzt, wie hohl vieles von dem war, was sie uns angepriesen haben. zur Story
Im Gaza-Krieg entfalten soziale Medien eine enorme Macht als Meinungsmacher. Allen voran Tiktok, die chinesische Film-App, strotzt vor antiisraelischer Propaganda. Neulich sorgte der Hassbrief Osama bin Ladens aus dem Jahr 2002 für einen viralen Hype und machte den Top-Terroristen zu einer Art Tiktok-Star. Seit langem warnen Kritiker, China nutze den Jugendkanal als Propagandaplattform im Westen. Die Vorwürfe seien nicht aus der Luft gegriffen, schreibt Urs Gehriger. Ehemalige chinesische Mitarbeiter der Plattform offenbaren, wie Peking die westliche Gesellschaft gezielt ins Visier nimmt. zur Story
Der Wahlsieg des libertären Javier Milei in Argentinien kommt einer Revolution gleich, die auf ganz Lateinamerika ausstrahlt. Praktisch ohne Geld war der Quereinsteiger gegen das Establishment angetreten: ein aufgeblasener und korrupter Staatsapparat, die mächtigen Gewerkschaften, die katholische Kirche, die Medien. Während die regierenden Peronisten Milei mit einer Schmutzkampagne zu diffamieren versuchten, setzte dieser eisern auf die Macht der Argumente. Mileis radikal liberaler Diskurs wirkte hölzern und anspruchsvoll, doch er kam vor allem bei den Jungen und den unteren sozialen Schichten an. Alex Baur über das Wahlwunder in Argentinien. zur Story
Im Westen gibt es im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nur ein Datum: der 24. Februar 2022. An diesem Tag begann die russische Invasion in das osteuropäische Land. Andere Ereignisse werden ausgeblendet. Für die Russen spielt aber insbesondere der 21. November mit dem Euromaidan eine Schlüsselrolle. Diese Woche hat er sich zum zehnten Mal gejährt. In einem Beitrag beschreibt der russische Botschafter Sergei Garmonin detailliert, weshalb er dieses Ereignis als bewaffneten und verfassungsfeindlichen Putsch taxiert. Man kann diese historische Einschätzung ablehnen, sicher ist aber: Den Russen ist es ernst, sehr ernst sogar. Eine Rückkehr zum Status quo akzeptieren sie unter keinen Umständen. Der Diplomat warnt: «Die Bemühungen des Westens, das Kiewer Regime mit Waffen vollzupumpen, können die Zahl der Opfer und das Ausmass der Zerstörung in der Ukraine erhöhen, den Prozess aber nicht umkehren.» zur Story
Beinahe vergessen ist er, der Auslöser des Nahostkrieges: das Hamas-Massaker vom 7. Oktober, das an Grauen kaum zu überbieten ist. Dennoch steht seit Wochen vor allem Israel am Pranger. Der zynische Plan der Hamas scheine aufzugehen, schreibt die niederländische Autorin Jessica Durlacher, deren Grosseltern im Holocaust ermordet und deren Vater im KZ gebrochen wurde: «Nachdem die Hamas Massaker verübt hat, zählt sie auf die moralische Zurückhaltung der Juden: Wenn der Jude hart zurückschlägt, ist er ein Kindermörder. Wenn der Jude nicht zurückschlägt, ist er ein Feigling.» zur Story
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