Aleksandar Tisma war 18 Jahre alt, als er im Sommer 1942 anfing, Tagebuch zu führen, ein junger Mann, etwas unreif noch und pubertär, aber mit hohen Ansprüchen an das Leben und an sich selbst. Das Erstaunlichste an diesen Notaten: Krieg und Okkupation kommen darin so gut wie überhaupt nicht vor. Tisma, in Novi Sad zu Hause und über seine ungarische Mutter mit Budapest eng verbunden, pendelt in jenen Jahren, so will es scheinen, zwischen den beiden Städten hin und her, als ob nichts wäre. In Tat und Wahrheit suchte er in Ungarn Zuflucht, wenn in Jugoslawien die Massenverhaftungen im Gange waren. Tismas Mutter war Jüdin. Noch Jahre später spricht er von seiner «Rassenscham», die ihm ...
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