Richard ist mein Tagebuch. Das funktioniert erst, seit er mir erlaubt, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen. Wir sind beide um die fünfzig, es macht uns nicht jünger, wenn ich ihn Caligula nenne. Den Spitznamen hat er aus seiner Schulzeit. Als er dünn war. Dieser Mensch, hundertsechzig Kilo, war einmal dünn. Ein Stiefelchen. Er hat mir noch nie seinen Bauch gezeigt. Wir treffen uns nicht mehr. Vor etlichen Jahren waren wir beide Stammgäste im Café «Sperl» gewesen. Das ist vorbei. Heute Nachmittag dachte ich schon einmal: Das ist vorbei. Da war etwas anderes vorbei. Der Himmel war geteilt in Hellblau und wolliges Grau. Der Föhn blies durchs Tal, holte sich Druck im Bett der U-Bah ...
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