Zu Auseinandersetzungen kann es schnell kommen, sobald Menschen – jeden Alters, auch schon als Kleinkind – zusammenleben und miteinander agieren wollen oder dies auch nur notgedrungen machen. Konflikte und Streit gehören zu jedem gemeinsamen Tun. Ein Konflikt ist ein wichtiges Übungsfeld schon für Kleinstkinder. Natürlich ist es schön, wenn einmal alles für alle reibungslos verläuft. Konflikte müssen aber keineswegs ein Problem sein. Wir müssen akzeptieren, dass eine Auseinandersetzung – wörtlich als «Platzwechsel» gemeint – in sensiblen Situationen dringend notwendig ist, um nicht länger festzustecken und unnötigen Frust mit sich herumtragen zu müssen. Habt ihr ...
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Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.
Marie von Ebner-Eschenbach
Dass sich Kinder streiten können sollen, ist eine theoretische Erwachsenenidee. Eigentlich sind es die Erwachsenen, die das Debattieren verlernt haben.
Um Nichtigkeiten streiten soll sich nicht lohnen. Das überhöht die eigenen Bedürfnisse. Rücksicht und Selbstvertrauen trainieren ist Kindgerecht: Andere(s) respektieren, Schwächeren helfen; fair teilen; niemanden ausschliessen, Distanz halten, etc.
Streitkultur kann ab Jugend entwickelt werden, wenn auf der Metaebene diskutiert werden kann.
"Konflikte sind gut" sagte mir mal ein bekannter Verhandlungscoach. Man müsse sich reiben können. Keiner will die Champions League sehen, wenn sich beide Mannschaften schon über das Ergebnis einig sind. Alles, was im Leben wertvoll sei, erringe man durch das Bestehen von Konflikten. Man muss nur lernen, fair zu bleiben, die Spielregeln zu beachten. Das lernen die Kinder im Spiel - und gut, wenn wir Erwachsenen es nicht verlernen.
Ein Kind hat keinen vorgegebenen Platz auf dieser Welt, es muss diesen Platz selbst erarbeiten. Dafür sind die Eltern da, um dem Prozess beizustehen mit viel Geduld und Zeit - meine Meinung
Sehr interessanter Artikel und 100% einleuchtend. Austausch dazu mal mit 2 Freundinnen, eine ist Kindergärtnerin:
Mo - Do gebe sie den Kleinen die Sitzordnung vor, „sonst gibt es jeden Morgen Streit.“ Am Freitag dürfen sie selber wählen. Ich: „Tolle Lösung!“ Andere Freundin reklamiert: „Die Kinder müssen Ausdiskutieren doch lernen und so geht es nicht!“ Mh. Nach dem Artikel hat sie recht gehabt. Oder reicht 1 Tag pro Woche streiten zum lernen? Wo sind die Grenzen? Wann setzt man die dann doch?
Die Kindergärtnerin hat recht. So lernen die Kinder beides und können unterscheiden. Jeden Tag Streit um die Sitzordnung ist kontraproduktiv. Die Kindergärtnerin hat eine vernünftige Lösung gefunden.
Danke Yvonne! Ich werde es der Kindergärtnerin sagen. Abgesehen davon lässt sie sich eh nicht beirren.