Ich hatte schon vergessen, dass ich meine Identitätskarte verloren hatte, irgendwo auf dem Weg zur Fähre in Ancona. Entweder im Motel «Autosole» südlich von Mailand oder im Hafengebäude von Ancona. Auf der Fähre dachte ich noch darüber nach, ob ich eine Geschichte über das Verlieren und das Vergessen schreiben sollte; den Koffer Hemingways mit all seinen Kurzgeschichten drin, den seine Frau Hadley verloren hatte; Bruce Chatwins Satz, dass ein Pass zu verlieren viel schlimmer sei als das Notizbuch, über die Gnade, den Trost und den Neuanfang, die im Verlieren und Vergessen liegen, aber die Idee verblasste in der Trägheit des mediterranen Sommers.
Vielleicht, denke ich j ...
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👍Werter Michael Bahnerth. Mit Ihrem "Bericht Therapie des Mittelmeeres" startete ich heute morgen ins Wochenende. Ich fühlte mich gleich voll zurückversetzt in meine Zeit vor vielen Jahren, als ich noch beruflich in Griechenland weilte. Sie beschreiben Katharsis, was ich damals noch konnte, heute leider für mich fast nur noch Sandsackdreschen an der Tagesordnung. Danke für Ihren schönen Bericht.
Die Schilderung gefällt mir. Habe mich auch schon gefragt warum Griechenland für mich jedes Jahr unverzichtbar ist. Die Leute, das helle Licht, die wilden Landschaften oder das Meer? Wahrscheinlich alles zusammen. Aber Nichts ist in Griechenland so unausweichlich wie dieses Meer in seinem Griechenblau. Was wäre Griechenland ohne dieses Griechenblau und eine Flasche Weisswein, wenn schon nicht Rotwein. In diesem Blau schwebt man immer ein bischen.