Er könnte den Ukraine-Krieg innert 24 Stunden beenden, sagte Donald Trump neulich, vor Selbstbewusstsein strotzend wie eh und je. Der Behauptung könnte ein wahrer Kern innewohnen. Wie die Weltwoche von Quellen mit direktem Zugang zum ehemaligen Präsidenten erfahren hat, liess Trump während seiner Amtszeit einen Plan zur Aussöhnung zwischen Russland und der Ukraine ausarbeiten. Unterstützt wurde er dabei von niemand Geringerem als Henry Kissinger, dem Doyen der US-Aussenpolitik. Urs Gehriger skizziert den «geheimen Friedensplan», der nach Amtsantritt von Joe Biden im Weissen Haus verworfen wurde. zur Story

Die Corona-Panik erreichte gerade ihren ersten Höhepunkt, als an Ostern 2020 ein Sonderkommando der Kantonspolizei Aargau den massnahmenkritischen Kardiologen Dr. Thomas Binder in seiner Praxis verhaftete. Den Anlass lieferte ein Blog-Beitrag, in dem der Arzt sich fragte, wie viel Freiheitsberaubung es wohl ertrage, bis der erste Reservist sein Sturmgewehr aus dem Keller holt. Der flapsige Satz reichte nicht mal für eine Anklage; trotzdem verbrachte Binder eine Woche in einer Gummizelle der Klinik Königsfelden. Thomas Binder stammt aus einer bekannten und einflussreichen Aargauer Politiker-Dynastie, der Polizeieinsatz wurde von höchster Stelle ausgelöst, wie Weltwoche-Autor Alex Baur damals aufdeckte. Aus der Distanz von exakt drei Jahren analysiert Baur die irre Panik-Attacke der Aargauer Behörden gegen den unbequemen Arzt. zur Story

Das Schönste an der Liebe sind die Projektionen. Man liebt nicht die Person an sich, wie sie tatsächlich ist, sondern das, was man in ihr sieht. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Zuneigung zu einem Land. Wer sich im 18. Jahrhundert auf die Grand Tour nach Rom machte, liebte nicht die Ewige Stadt in ihrem damaligen Dreck, sondern die klassische Antike, die längst Vergangenheit war. Es lohnt sich für jeden, der sich einer fremden Nation verbunden fühlt, sich dies zu vergegenwärtigen. Wer sich der Projektionen bewusst ist, darf in der Liebe ruhig auf einem Auge blind sein, denn nur dann ist sie wunderbar. So verfuhr auch Rolf Hürzeler beim Schreiben seiner Liebeserklärung an England. zur Story

Neulich erteilte Scott Miller, Joe Bidens Botschafter in der Schweiz, seinem Gastland eine Lektion in Neutralität. Die Schweiz tue zu wenig in der Ukraine-Politik und sei «in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg», behauptete der Emissär, dessen Hauptinteresse LGBTQ-Themen gilt. Sein Vorgänger in Bern, Edward T. McMullen, sieht die Sache komplett anders. «Für all jene Nicht-Schweizer, die die Neutralität der Schweiz in Frage stellen und sie neu definieren wollen», wolle er Klarheit schaffen, schreibt McMullen in einem Essay für die Weltwoche. «Eine Schweiz, die bereit ist, als neutrale Partei zu vermitteln, und zugleich entschlossen für Frieden und Freiheit eintritt, ist ein Gewinn für die internationale Ordnung», und die Guten Dienste unseres Landes seien «unschätzbar». zur Story

Es war nicht ganz einfach, den Schriftsteller Richard Millet nach dem mehrstündigen Interview mit Jürg Altwegg in Paris auch noch zum Gang vor die Kamera zu bewegen. Mitten im Streik reiste die Fotografin Rebecca Marshall aus Cannes zu einem Termin nach Paris, den Millet zwischenzeitlich abgesagt hatte. Das Shooting fand im Park des Château de Vincennes statt. In seinem Verlies war der Marquis de Sade inhaftiert gewesen, hier wurde das Todesurteil an Mata Hari vollstreckt. «Rebecca est charmante», meldete Millet im Nachhinein: «Die Tortur war weniger schlimm als befürchtet.» zur Story–61

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