Die Frage der Abtreibung ist zurück in der Debatte. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat ein Grundsatzurteil von 1973 aufgehoben. Fast ein halbes Jahrhundert lang gab es in den USA ein Recht auf Abtreibung. Nun erklärten die Richter, die US-Verfassung sehe kein solches Recht vor. Die Gesetzgeber der Bundesstaaten müssten selber entscheiden, ob Abtreibungen in ihrem Staat legal seien. Unterdessen will das Europäische Parlament das Recht auf Abtreibung in der EU-Grundrechte-Charta verankern.
Was lehrt die atheistische Biologie zu dieser politisch aufgeladenen Frage? Wann beginnt das Leben? Wie ist eine Abtreibung aus evolutionärer Sicht zu bewerten? Was passiert ...
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Bei derart komplexen biologischen Vorgängen weiter an den blinden Zufall der Evolutinsthese zu glauben, erscheint irrational. Kutschera muss sich als überzeugter Atheist und Materialist nicht wundern über Menschen ohne Ehrfurcht vor dem Leben. Das Leben gehört weder Mutter noch Vater, sondern Gott.
Am 06.02.2014 stellte die WW bereits einmal sinngemäss dieselbe Frage und die m.E. treffendste Antwort darauf stammt vom inzwischen verstorbenen Gerhard Blocher, ehemaliger Dorfpfarrer, Hallau: «An der Frage ‹Wann beginnt der Mensch?› ist so ziemlich alles falsch und dumm. Es gibt auf der Erde nichts, dessen Anfang oder Ende man bestimmen könnte. Dies ist die Grundhaltung der Bibel. So kann zum Beispiel das Buch Jona mit dem Wort ‹und› beginnen. Es ist alles eine Fortsetzung.
Sehr guter Text. Klar und pragmatisch.
Mich erstaunt, dass es so wenige Leser (Daumen) und so wenige Kommentare dazu gibt. Dabei wäre das Thema doch zutiefst wichtig. Immer noch und weiterhin.
Wenn Abtreibung die Tötung eines Kindes ist, was ich sehr bejahe, gibt es, juristisch gesehen, keinen Ermessensspielraum, Auch nicht nach einer Vergewaltigung. Das Kind wird trotzdem getötet. Vorsätzlich. Der Richter kann höchstens mildernde Umstände zugestehen. Ich als Aerztin lehne jegliche solcher Eingriffe ab und distanziere mich von meinen Kollegen, die solches tun.
Ich behaupte, dass bereits ab dem Moment der Befruchtung das entstehende Leben beseelt ist.
Als Biologe sehe ich es gleich wie der Autor. Ich sehe keine ethisch vertretbaren Gründe für eine Abtreibung ausser die Mutter sei medizinisch in Lebensgefahr und nach einer Vergewaltigung.
Wer nicht schwanger werden will, soll verhüten. Die aktuelle Debatte ist nur etwas für wohlstandverwöhnte Tussen, die keine klaren Entscheidungen treffen wollen im Leben.
Das freut mich aber, ich bin dieses Mal einer Meinung mit Ihnen 🙂
Also verhüten, oder dann im Zweifelsfall Pille danach. Allerdings kann leider niemand eine Mutter zwingen, ein "Muss-Kind" auch aufzuziehen oder zu lieben. Besonders nach einer Vergewaltigung.
Abtreibung sollte immer eine absolute Notlösung sein. Aber Verbot nützt vermutlich nichts. Wie früher auch schon, gibt es dann halt wieder "Engelmacherinnen".
Zwischen einem Verbot zur Abtreibung und dem Grundrecht auf Abtreibung gibt es sehr viel Spielraum zu nutzen. - Kutschera macht hier eine rein biologische Betrachtung von entstehenden menschlichen Leben aus rein biologischer Sicht. Das US Bundesgericht hat das aus rein verfassungsrechtlicher Sicht beurteilt und die katholische Kirche sieht das aus theologischer Sicht. Die EU will das rein aus der Sicht der schwangeren Frau als ihr Grundrecht den anderen Positionen entgegensetzen.