Judith Hermann war der «Leitstern der neuen deutschen Literatur», das, bei aller Peinlichkeit des Begriffs, prominenteste «Fräuleinwunder» des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Vornehmlich ältere oder sogar eher schon betagte Kritiker hörten in «Sommerhaus, später», dem 1998 erschienenen Debüt der 28-jährigen Berliner Schriftstellerin, den «Sound einer neuen Generation». Auch Judith Hermanns früher Ruhm erwies sich als der Inbegriff aller Missverständnisse, die sich Rilke zufolge «um einen neuen Namen sammeln».
Ihre elegischen, im lyrischen Seufzerschritt eines Endzeitwalzers dahinschwebenden Erzählungen trafen den Nerv einer porösen, unabwendbar auf das neue Jahrtausend zus ...
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