Die Schweiz hat dieses Jahr die Neun-Millionen-Einwohner-Marke geknackt.

Geht die Zuwanderung im gleichen Stil weiter, sind es in fünf bis zehn Jahren schon zehn Millionen.

Doch Elisabeth Baume-Schneider denkt bereits weiter: «Ich habe keine Angst vor einer Zwölf-Millionen-Schweiz», sagt die SP-Bundesrätin in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Für sie seien die Grenzen noch nicht erreicht, so die Justizministerin aus dem Kanton Jura.

SP-Präsident Cédric Wermuth jubelte mit: Er habe auch «keine Angst», wenn die Einwohnerzahl um rund einen Viertel steige, so der Chefgenosse aus dem Aargau.

Tatsächlich können sich Baume-Schneider und Wermuth zurücklehnen. Man muss sie für ihre Ehrlichkeit sogar loben.

Ihre Partei gehört zusammen mit den Grünen, der GLP, der Mitte und der FDP zu jener Gruppierung, die es befürwortet, wenn die Schweiz weiter ungebremst wächst. Unabhängig davon, ob die Wirtschaft schwächelt (wie im Moment), die Lebensqualität leidet, die Schulen grosse Probleme mit der Integration haben und die Infrastruktur dem Ansturm nicht gewachsen ist.

Die Wahlen vom 22. Oktober haben daran nichts geändert. Die einzige zuwanderungskritische Kraft im Land – die SVP – hat zwar leicht zugelegt, doch eine überdeutliche Mehrheit der Stimmbürger und ihrer Repräsentanten im Bundeshaus wollen am aktuellen Kurs bei der Migrationspolitik festhalten.

Die Wünsche von Baume-Schneider und Wermuth dürften sich deshalb erfüllen. Zwölf-Millionen-Schweiz, wir kommen!