Als meine Mutter heute bei der Polizei war, um eine Anzeige wegen eines gestohlenen Portemonnaies aufzugeben, staunte sie nicht schlecht, als sie mitbekam, wie sich ein Polizist mit einem Mann unterhielt und diesen fragte, wie er denn aus der Ukraine herausgekommen sei. Immerhin gilt für ukrainische Männer zwischen 18 und 60 ein Ausreiseverbot. Erstaunt vor allem auch deshalb, weil der Mann, der sich in Begleitung dreier Frauen mit jeweils einem Baby auf dem Arm befand, erklärte, ursprünglich aus Afghanistan zu kommen.

Ähnlich verwundert rieb sich bereits der eine oder andere die Augen, als zu Beginn des Krieges viele schwarze Männer an den Bahnhöfen standen. Studenten aus Afrika, so die Erklärung. Nach und nach tauchten weitere Bilder und Videos auf. Darunter eines vor einer Erstaufnahmeeinrichtung in Polen. Zu sehen: Hunderte Männer, die augenscheinlich nicht aus der Ukraine kommen und auch keine afrikanischen Studenten sind.

Die grosspurigen Ankündigungen von Innenministerin Faeser und Aussenministerin Baerbock, jeden aufnehmen zu wollen, scheint Wirkung zu zeigen. Dabei dürften ein paar Tausend Studenten aus Nigeria und Co. unser geringstes Problem sein. Es kommt, wer kommen will – Fachkräfte, Ortskräfte, Studenten. Irgendeine Erklärung findet sich immer im augenscheinlich einzigen Land, in das Muslime und Afrikaner aller Länder flüchten können.
Insofern hat sich nicht viel geändert seit 2015. Wäre da nicht das Problem mit den ukrainischen Frauen und Kindern für die man dann am Ende eben keinen Platz hat.