Wenn der Goldpreis ein Indiz für die steigende Unsicherheit in der Welt ist, dann ist es mit ebendieser Welt nicht zum Besten bestellt: Der Preis liegt mit knapp 2500 Dollar pro Masseinheit – der Feinunze Gold – auf einem Rekordhoch. Das versuchte Attentat auf Donald Trump war nur der bislang letzte Turbo, der dem Preis noch mal Auftrieb gegeben hat. Ein blutiger Wahlkampf im ökonomisch wichtigsten Land der Erde lässt selbst nervenstarke Anleger auf das bewährte Gold zurückgreifen.

Dazu kommt: Gold profitiert von der Aussicht auf eher früher als später sinkende Leitzinsen in den USA. Die zuvor hartnäckige Inflation ist schwächer geworden, was der US-Notenbank Spielraum für Zinssenkungen gibt. Gold wirft keine Zinsen ab. Daher sorgt die Aussicht auf sinkende Leitzinsen allgemein für eine stärkere Nachfrage, was den Preis für das Edelmetall stützt.

Gold schlägt mit seinem Preisauftrieb in diesem Jahr sogar die Aktien. Für Euro-Investoren ist das Edelmetall 14 Prozent wertvoller geworden. Wer sein Geld in den internationalen Aktienindex MSCI World gesteckt hat, verdient bislang rund 10 Prozent. Auch über fünf Jahre hat Gold die Nase vorn: Das Plus beträgt knapp 90 Prozent im Vergleich zu knapp 80 Prozent beim MSCI World. Seit der Jahrtausendwende schlägt sich Gold sogar wie ein Staranleger und konnte um mehr 600 Prozent aufwerten.

Was ist Gold also? Eine sinnvolle Absicherung vor ernsten Krisen und handfester Inflation – dass beides eintritt, ist nicht unwahrscheinlich. Aber Gold taugt nur bedingt als Krisenbarometer. Denn eine seit der Jahrtausendwende um 600 Prozent unsicherer gewordene Welt attestieren selbst Weltuntergangspropheten diesem Planeten noch nicht.

Die 3 Top-Kommentare zu "Allzeithoch beim Gold: Es heisst, Unsicherheiten und Krisen in der Welt treiben den Preis nach oben. Stimmt das?"
  • schweizbeneider

    das Papiergeld eignet sich eben großartig dafür den Besitzer, zu enteignen. Übrigens auch die digitale Variante des Papiergeldes:

  • Kaiser Nero

    In der aktuellen Wohlstandsgesellschaft ist eben doch nicht alles Gold was glänzt. Hohe Staatsverschuldung, hohe Privatverschuldung, schwierige geopolitische Lage das Geld ist eigentlich nicht mehr mal das Wert vorauf es gedruckt ist. Gold, Silber, schuldenfreie Sachwerte sichern irgendwann das Überleben eines jeden Einzelnen wenn es zu einem Finanz Flächenbrand kommt. USA, EU sind faktisch pleite. Einziger Ausweg Krieg,

  • foerster7

    Der Goldpreis behält seine Kaufkraft. Die Fiat Währungen werden andauernd inflationiert. Sie verlieren damit ihre Kaufkraft. Der Bürger wird mit dieser Inflation enteignet. Dazu der geniale Voltaire: Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert "Null" zurück.