Eigentlich müssten muslimische Nationen entrüstet gegen China protestieren, weil in der Volksrepublik laut UN-Berichten Muslime verfolgt, unterdrückt und ermordet werden.

Aber nichts da: Aus arabischen Ländern ist keine Kritik zu hören. Mit Schweigen werden auch die jüngst durchgesickerten Dokumente quittiert, in denen drakonische Überwachungs- und Umerziehungspraktiken in der Provinz Xinjiang beschrieben werden, die das Ausmass von Pekings brutalem Vorgehen gegen die muslimischen Uiguren dokumentieren.

Gegen die Verfolgung von Muslimen in Kaschmir, Jemen, Syrien, Palästina oder Myanmar sind zwar Proteste zu hören, nicht aber, wenn es um die chinesischen Muslime geht. Ihr Schicksal ist im arabischen Raum kein Thema. Arabische Politiker werten die Unterdrückung der Uiguren als «interne Angelegenheit», in die man sich nicht einmischen wolle.

Auf Wunsch Pekings haben mehrere arabische Regierungen Uiguren festgenommen oder nach China ausgeliefert – darunter die Regierung Ägyptens, Marokkos, Syriens, Saudi-Arabiens und Katars. Riad toleriert sogar, dass China den Muslimen Pilgerreisen nach Mekka verbietet und sie hindert, einer der wichtigsten religiösen Pflichten nachzukommen.

Klar: Die Respektierung von Menschenrechten gehört in arabischen Ländern nicht zu den Prioritäten der Regimes. Umso besser verstehen sie sich zumindest in diesem Fall auf Realpolitik. Sie wollen es weder mit der chinesischen Diplomatie verderben noch sich mit der Wirtschaftsmacht China anlegen.

Solidarität mit den Muslimen in China hat da zurückzustehen.

Die 3 Top-Kommentare zu "China halte mehrere Hunderttausend uigurische Muslime in Lagern fest, heisst es. Die arabische Welt schweigt dazu, wie auch zu Genozid-Vorwürfen. Warum?"
  • Mueller

    Liebe Gutmenschen- Politiker ,das ist die eiskalte bittere Realität ! Hört endlich auf zu träumen, und verrichtet euer Tagwerk zum Wohle unseres Landes! Wenn nicht, zieht euch aus der Politik zurück , und döst weiter in den Opiumverseuchten rosa Wolken! Aber lasst uns endlich in Ruhe!

  • freier buerger

    Es ist schwierig im Verhältnis mit China über Innenpolitisches zu diskutieren! Das allzu pragmatische Vorgehen Chinas ist gerade Schutz ihrer Politik! Interessant&glaubwürdig einige DOKUs im Netz etwa zur Schleifung Hongkongs Demokratie oder Aktivitäten in Australien, die ein Übergelaufener aus Chinas Geheimdienst zeigen. Es hinterfragt den reinen Entwicklungswillen und stellt die politische NichtEinmischungsStrategie in ein anderes Licht! Kunden entscheiden mit Kauf über jede Macht, jeden Tag.

  • Geronimo

    Warum schweigt die westliche Propaganda Welt sich über die Millionen von Plandemie-Massnahmen-Opfer und über die ehemals gesunden Menschen-Opfer, die mit mRNA kontaminiert werden, aus? Von diesem Hintergrund ist die Aussage "Die Respektierung von Menschenrechten gehört in arabischen Ländern nicht zu den Prioritäten der Regimes." lächerlich, da sie eben hier genau so tödlich zu-trifft.