Was wusste die Schweiz (noch) nicht über Christoph Blocher? Der Alt-Bundesrat bekannte im «Samschtig-Jass»: «Dass ich manchmal wirklich en ekelhafte Cheib bin. Das weiss nur meine Frau.» Gutgelaunt und offen plauderte Blocher im «Samschtig-Jass» aus dem Nähkästchen. Als er erfahren hatte, dass die Sendung in seinem Wohnort Herrliberg ausgetragen wird, sagte er spontan als Gast zu. In Kürze feiern er und seine Frau Silvia ihren 55. Hochzeitstag.
Von Moderatorin Fabienne Bamert nach dem «Geheimrezept» für die lange Ehe gefragt, antwortete der SVP-Doyen unverhofft: «Das Rezept ist, dass wir keine harmonische Ehe führen. Wichtig ist, dass man Auseinandersetzungen austrägt. Streit ist eine Form von Kommunikation und Auseinandersetzung.» Dass seine Kinder so gut herausgekommen sind, nimmt Blocher hauptsächlich für sich in Anspruch. «Das ist mein Verdienst. Ich war nie zu Hause!»
Ehefrau Silvia kann offenbar auch gut mit den privaten Auffassungen ihres Mannes umgehen. Sie sass lächelnd im Saalpublikum. Auch die Antwort auf die Frage, was ihm während seiner Zeit im Bundesrat am meisten zu schaffen machte, musste sich der Politiker nicht überlegen: «Die Intrigen. Politik besteht aus Intrigen!» Spielkarten hat er im «Samschtig-Jass» nicht in die Hand genommen. Seine Begründung: «Ich will mich nicht blamieren vor den Herrlibergern.» Viele Zuschauer dürften sich gefragt haben: Kann Blocher womöglich gar nicht jassen?
Sein Auftritt war dennoch kurzweilig. Die meisten Bundesräte und Alt-Bundesräte waren bislang in den SRF-Jasssendungen zu Gast. Politiker mögen TV-Unterhaltungsformate. Grund: Dort haben sie nichts zu «befürchten». Der Fokus liegt nicht auf der Politik. Sie werden hauptsächlich harmlos zu Amüsantem und Persönlichem befragt – und können Sympathie vermitteln.
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Christoph Blocher ist ein angenehmer Gesprächspartner. Er hat auch einen guten Humor bewahrt. Wenn er von den Linken so gehasst wird, so hat dies einen einfachen Grund. Mit seiner ausgeprägten Analysefähigkeit hat er ihre Manöver jeweils frühzeitig erkannt und häufig, völlig auf sich alleine gestellt, versucht Gegensteuer zu geben.
Wenn Herz und Schalk Trumpf ist, dann ist CH!B Trumpfbuur 🙂 und Silvia die Trumpf-Dame 😉 mit dem "Ass im Ärmel", für alle Fälle 😉
Blochers können schon jassen, vor allem Silvia.
Blocher wollte doch SRF abschaffen? Was macht er dann dort?
Sie sind ein Märchenerzähler! Neidisch?
"Das ist mein Verdienst. Ich war nie zu Hause!" Herrliches Kompliment an seine Gattin. Solchen Humor traut man Herrn BLOCHER gar nicht zu.
Blocher hat zum Glück den Humor nicht verloren.
Allerdings kann er das Gleiche auch über seine Zeit im Nationalrat sagen, er war auch selten dort. Drum hat alles einigermassen geklappt!
"Die Intrigen. Politik besteht aus Intrigen!" Das hat Herr Blocher wirklich auf den Punkt gebracht! 👍🏻 Diese Aussage kann man unterzeichnen. Er hatte offensichtlich Spass an der Parodie von Unteregger, dies im Gegensatz z.B. von Leuenberger, der dann griesgrämig aus der Wäsche guckte. Weiterhin alles Gute.
Blocher war Politiker. Er muss es ja wissen.
Lustiger wie mit der Sommaruga war's sicher, vom Sämi Schmid oder der Widmer-Schlupf schon gar nicht zu reden. Aus Leuthard's jüngerer Vergangenheit gäb's noch Nachholbedarf, sicher keinen Lustigen, den versteckte sie aber sicher hinter Schleimigkeiten auf denen der Moderator acht geben müsste, nicht auszurutschen. Übertroffen würde das wohl nur noch von Berset, wenn der aus seinen Eskapaden plaudern würde, besonders von den bisher nicht Aufgeflogenen, von denen es sicher noch Einige gibt.
Hätte ich vom Auftritt von Blocher gewusst, hätte ich ausnahmsweise ferngesehen. Das miese Tv Programm hat dazu geführt, dass ich ausschliesslich nur noch Dokumentarfilme schaue oder Bücher lese.
Eine der besten, wichtigsten und wertvollsten Persönlichkeiten die die Schweiz je hatte. Danke und alles Gute Herr Blocher!!
naja, er war Provokateur, und hat die anderen Parteien aus dem Schlaf geweckt.
Er selber hat auch als Bundesrat nichts erreicht. Und als Nationalrat war ehr kaum anwesend.
Der beste Politiker auch heute noch! Wir brauchen ihn mehr denn je!
Hoffentlich hat er noch etwas Werbung für die wichtige Neutralitätsinitiative gemacht. Wenn diese durchkommt dann stehen seine wichtigsten politischen Ziele in der Verfassung. Das wäre ein grosser Gewinn für die Schweiz.
Absolut!