«If you can’t make it there, you can’t make it anywhere…»

Der Berliner Volksentscheid «Klimaneutral 2030» ist krachend gescheitert. Von den nötigen 607’000 Teilnehmern (25 Prozent der Wahlberechtigten), die mit «Ja» hätten stimmen müssen, fanden lediglich 442’000 an die Abstimmungsurne.

Doch wie kann das sein?

Ausgerechnet im dysfunktionalen Berlin, wo die Wähler noch immer gegen die eigenen Interessen für Rot-Rot-Grün gestimmt und den versagenden Hauptstadt-Staat mit zerstörerischen Mehrheiten ausgestattet haben, wo im Vorfeld vom ARD-Regionalsender Berlin-Brandenburg (RBB) mit vielfach geradezu dreister Offenheit für den «Klima-Neustart» Werbung gemachte wurde und gut 1,2 Millionen Euro Spendengelder die auskömmliche Finanzierung der Kampagne sicherten – davon 380’000 aus den USA!

Woran hat’s gelegen, würde man beim Fussball fragen. Ja gut, würde der unterlegene Verteidiger anschliessend sagen, wir hatten einen knappen Vorsprung von rund 20’000 Ja-Stimmen gegenüber den Nein-Sagern, und natürlich konnte man sich auf die Revoluzzer in Friedrichshain-Kreuzberg (76 Prozent Ja) und Berlin-Mitte (67 Prozent Ja) verlassen. Aber die urbanen Stadtränder von Spandau bis Köpenick dachten dann wohl doch eher als Eigen- als ans Wolkenkuckucksheim, und überhaupt wollten 65 Prozent der Berliner gar nichts von dem Volksentscheid wissen.

In Zeiten, in denen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) teure Heizungsanschaffungen von Vermietern und Eigentümern erzwingen will und die EU Milliarden-Kosten für Häuserdämmung auf alle umlegen möchte, dämmert es vermutlich vielen, dass die Sache mit der Klimaneutralität nicht einfach herbeigestimmt werden kann, sondern von allen bezahlt werden muss.

Oder um es mit Margaret Thatcher zu sagen: «Es gibt kein öffentliches Geld. Es gibt nur das Geld der Steuerzahler.»

Dass das Klima vielen lieb, aber im konkreten Fall zu teuer ist, ist auch kein ganz neuer Effekt. Selbst in links-grünen Berlin gibt es noch normale Menschen. Hört man zumindest…

 

Ralf Schuler ist Politikchef bei Rome Medien und betreibt auf Youtube den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch heisst: «Generation Gleichschritt» (Fontis Verlag, Basel)

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Dämmerung in Deutschland: «Klimaneutral 2030» scheitert krachend am Berliner Volk. Das Klima ist zwar vielen lieb, aber im konkreten Fall zu teuer"
  • Schwurbelskeptoverschwörerdemokratiegefahr

    Ist es ketzerisch zu fragen, warum die USA sich direkt mit Geldzahlungen in die Deutsche Politik einmischen und 380'000 Euro "spenden"? Wie zum Geier kann Deutschland so eine Einmischung zulassen und gleichzeitig ein Riesentheater um eine angebliche Russische Einmischung veranstalten? Haben die Linksliberalen in Deutschland den letzten Rest an Selbstkritik verloren und keine Mühe mit dieser bigotten Haltung; Einmischung aus USA juhui, Einmischung sonst pfui? Linksliberale sind Heuchler.

  • gonzo der grosse

    Habe den Speech vom Balthasar Glättli an seiner Delegiertenversammlung gehört. Realitätsfremd vorgetragen wie ein Guru einer Sekte. Das einzige Thema das sie bearbeiten ist das Klima. Das Ganze ist nicht nur zu teuer sondern v.a. zu wenig durchdacht und die Forschung fehlt im Boot. Man will einfach mit dem Kopf durch die Wand. Nur wenige Eigenheimbesitzer haben gleich Geld die fossilen Heizungen zu ersetzen und sich auch noch eine Photovoltaik Anlage zu gönnen.

  • Eliza Chr.

    Fazit: Die Klimaschutzgesetz-Abstimmung MUSS krachend scheitern, denn die Lebenskosten, die JEDEN treffen, sei es als Mieter, Hausbesitzer, Konsument in allen Bereichen, werden viele an den Rand der Armut oder in die Armut bringen. D.h., sie werden abhängig vom Staat, was gewollt ist. Zudem ist das die Vision der WEF-Kriminellen mit Great Reset und: 'IHR (nicht sie, im Gegenteil) werdet arm und ohne! Eigentum, aber glücklich sein.' Würde dieses Klimagesetzt angenommen, lachen die WEF-Haie!