Was für eine Blamage für die bürgerlichen Parteien.

Die 13. AHV-Rente wird hochkant angenommen. Die ersten Hochrechnungen von SRF ergaben eine Zustimmung von satten 58 Prozent, das Ständemehr ist ebenfalls erreicht. Die Initiative für die Erhöhung des Rentenalters der Jungfreisinnigen wird dagegen mit 75 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.

Der Sieg der Gewerkschaften und der Linken ist historisch, weil es ihnen erstmals seit Jahrzehnten gelungen ist, den Sozialstaat auszubauen.

Da müssen sich die Bürgerlichen selber bei der Nase nehmen.

Man kann nicht bloss so tun, als würde man die Zuwanderung bekämpfen, den Zustrom an Asylsuchenden stoppen, es aber insgeheim zulassen, dass die Kosten dafür mittlerweile ins Uferlose wachsen. Wir geben heute pro Jahr über vier Milliarden Franken für Asylbewerber aus.

Wie konnte das bürgerliche Lager – inklusive der Wirtschaftsverbände – auch nur annehmen, man könne Grossbanken mit Steuergeldern vor dem Untergang retten und dem Volk massiv steigende Krankenkassenbeiträge und Stromrechnungen zumuten, ohne dass dies politische Folgen haben könnte?

Dieses Abstimmungsergebnis für eine 13. AHV-Rente ist mehr als bloss ein Schuss vor den Bug der bürgerlichen Parteien. Es ist ein Misstrauensvotum gegen Bundesbern, gegen Bundesrat und Parlament, gegen die politische Elite, die sich von der Realität der Normalsterblichen längst abgekoppelt hat.