Die spinnen, die Deutschen!

Was Asterix schon wusste, erfahren die tapferen Malocher von Volkswagen jetzt am eigenen Leib: Julia Willie Hamburg (36, Grüne) wollte im Landtagswahlkampf Niedersachsen zum Fahrradland machen und zieht jetzt als Vizeministerpräsidentin in den VW-Aufsichtsrat ein (Salär zwischen 100.000 und 300.000 Euro plus Sitzungsgelder) ein.

Weil SPD-Wahlsieger Stephan Weil (63) eine rot-grüne Regierung bilden wollte und Niedersachsen 20 Prozent Anteile an VW hält, dürfen grüne Autohasser wie Hamburg jetzt beim zweitgrössten Automobilhersteller der Welt mitreden. Die bekennende Radfahrerin ohne eigenes Auto liebt Wandern und Gartenarbeit, hat ein Philologie- und Philosophiestudium abgebrochen und sich bisher als Grünen-Fraktionschefin mit Queer-Politik und Antifaschismus beschäftigt.

Ahnungslosigkeit als Karriere-Konzept. Haben die in Hannover ein Rad ab? Künftig nicht auszuschliessen. Pech für Käfer und Co.

Doch die Personalie ist viel mehr als ein skurriler Einzelfall, sie ist symptomatisch für ein Land, das sich seit Jahren hauptberuflich in die eigene Tasche lügt, aus den meisten Strom-Erzeugungsverfahren (Atom, Kohle, Gas) aussteigt, gleichzeitig mehr E-Autos will, den Verbrennungsmotor verbieten, schön warm durch den Winter kommen und mehrmals jährlich auf hohem Wohlstandsniveau in den Urlaub fliegen. Mit Klimaabgabe, versteht sich.

Auch wie Wohlstand geschaffen wird, interessiert die Deutschen nicht. Sie wollen ihn vor allem verteilen.

Das Land der Dichter und Denker ist längst ein Land der Träumer und Zänker geworden, die auch dann nicht dazulernen, wenn ihnen gerade der eigene Energiemarkt um die Ohren fliegt und Strom, Sprit und Wärme so teuer sind, wie die Grünen es immer wollten.

Da ist es nur konsequent, Deutschlands wichtigste Industriebranche an Flitzpiepen zu übergeben, denen das Fundament des gesellschaftlichen Wohlstands mindestens egal, meistens aber ein Dorn im Auge ist.

Motto: Wo ist die Wand? Mit Vollgas druff!

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Dass eine grüne Auto-Hasserin in den VW-Aufsichtsrat einzieht, ist symptomatisch für ein Land, das sich seit Jahren hauptberuflich in die eigene Tasche lügt"
  • oazu

    Nichts Neues unter der Sonne: schon im dekadenten Rom liessen regierende Kaiser die eigene Stadt niederbrennen, sprich über Generationen erschaffenen Wohlstand und Errungenschaften selber vernichten. Zeigt Abründe auf, wozu hohe Kulturen und Gesellschaften in Wohlstandsverwahrlosung mit aufkommender Zersetzung alles fähig sind. Grüne Ideologie zeigt das heute frappant auf.

  • herbivor

    Meine Vorfahren haben mir das Deutschland der 1930iger Jahren als riesige Klapsmuehle beschrieben. Wir sind wieder soweit inklusive Kriegstreiber!

  • ottfried.wallau

    Wenn hochrangige Politiker/innen weder eine Ausbildung, noch ein Studium tatsächlich abgeschlossen - und auch nie anderswo wirklich gearbeitet haben, woher sollen sie dann wissen, wie Wohlstand geschaffen wird? Woher sollen sie wissen, dass sich das baldige Verbot der Verbrennungsmotoren für Deutschlands Wirtschaft katastrophal auswirken kann? Auch mit Blick auf den politisch motivierten ‚totalen’ Handelskrieg mit Russland, wird es bald nicht mehr viel zu verteilen geben. (Ottfried Wallau)