Was geht es den Staat an, wie und wo ich unterwegs bin? Diese Frage wäre in freiheitlichen Verhältnissen selbstverständlich. Aber wir leben offenbar nicht in freiheitlichen Verhältnissen. Denn die Europäische Union (EU) überwacht systematisch jeden Neuwagen. Jedes Auto, das in der EU in Verkehr gesetzt wird, ist mit einem On-Board-System ausgerüstet, das unter anderem den Treibstoff- und Energieverbrauch oder die gefahrene Strecke misst. Die Hersteller müssen die Daten der Europäischen Kommission melden – oder sie werden sogar direkt an das Gremium von Oberspionin Ursula von der Leyen übermittelt.

Schöne neue Welt!

Auch bei den Autos, die in der Schweiz verkauft werden, fährt der Grosse Bruder mit. Nur beteuert der Bund, die Daten (noch) nicht zu sammeln. Die Befürchtung ist allerdings berechtigt, dass die Politik im Zuge der galoppierenden Klimahysterie auch hierzulande auf die Idee kommt, es der EU gleichzutun und die Autofahrer zu bespitzeln.

Der Schnüffelstaat, der Fichenstaat – das galt als Relikt des Kalten Krieges. Die Wahrheit ist: Was damals für Skandale sorgte und die Volksseele in Wallung brachte, war reines Stümpertum und in keiner Weise mit den Möglichkeiten der Totalüberwachung im digitalen Zeitalter zu vergleichen. Sie ist ein Kinderspiel geworden.

Noch einfacher kann der Staat überwachen und steuern, wenn es nur noch Elektroautos gibt – bis hin zur Möglichkeit, uns im Wortsinn den Stecker zu ziehen. Das gilt im übertragenen Sinn für praktisch alle Lebensbereiche.

Was folgst als Nächstes? Wird «Heizsündern» der Hahn zugedreht? Werden Fleischesser mit Bussen belegt?

Die Kontrollfreaks in der Muppet-Show der Politik reiben sich glucksend die Hände.