Höchste Alarmstufe: Wenn die StimmbĂŒrger am 18. Juni nein zum Covid-Gesetz sagen, könnte die Forschung an Medikamenten gegen die Erkrankung durch das Coronavirus zum Erliegen kommen.

Das behauptet jedenfalls Bundesrat Alain Berset. Bauernschlau hat er Ende April das Förderprogramm fĂŒr die Entwicklung solcher Medikamente verlĂ€ngert. Seine Botschaft: Bei einem Nein zum Gesetz kann der Bund deren Herstellung nicht mehr unterstĂŒtzen.

Aber gibt es dieses Förderprogramm ĂŒberhaupt noch?

UrsprĂŒnglich wurde ein Kredit von 50 Millionen Franken fĂŒr die Entwicklung von Medikamenten gegen Covid-19 bewilligt. Neun Gesuche von Herstellern gingen dafĂŒr ein. Übrig geblieben sind zwei. Bisher sind 14,2 Millionen Franken aus der Bundeskasse geflossen.

Das Projekt der Geneuro SA sieht ein Arzneimittel gegen «neuropsychiatrische Symptome bei einer Post-Covid-19-Erkrankung» vor. Die Noorik Biopharmaceuticals AG untersucht, ob ihr Wirkstoff das Risiko fĂŒr akutes Lungenversagen bei Covid-19-Patienten vermindern kann.

Aber niemand weiss, ob diese Firmen ĂŒberhaupt bereit sind, ihre bisherigen Resultate zu marktreifen Medikamenten zu machen. DafĂŒr mĂŒsste es einen Bedarf geben. Und davor steht der aufwendige Prozess mit der Zulassungsbehörde Swissmedic.

Der Bundesrat hat bisher kaum Ressourcen in die Herstellung dieser Medikamente gesteckt. Nicht mal ein Drittel der zur VerfĂŒgung stehenden Mittel wurden investiert, und das Bundesamt fĂŒr Gesundheit forciert die Entwicklung in keiner Weise. Dennoch fordert Alain Berset ein Ja zum Covid-Gesetz – angeblich, um die weitere Forschung nicht zu gefĂ€hrden.

Viel wahrscheinlicher ist: Unter diesem Vorwand will die Regierung Massnahmen wie das Covid-Zertifikat am Leben erhalten.