Patrick Graichen, der mit einigen Mitarbeitern verwandte und mit anderen gut befreundete Staatsekretär im Bundeswirtschaftsministerium des Spitzengrünen Robert Habeck, ist gegangen, aber der Filz ist geblieben.

Inzwischen geht es um den nächsten Staatssekretär, Udo Philipp sein Name.

Er hat seinem Dienstherrn, dem Wirtschaftsminister, einen Berater für «Digitalwirtschaft und Rahmenbedingungen für Start-ups» empfohlen, in dessen von ihm geleiteten Fonds der Staatssekretär zuvor privates Geld investiert hatte.

Habeck war im vergangenen Jahr der Empfehlung gefolgt und hatte Phillipps Kandidaten tatsächlich als seinen Berater berufen.

Philipp hat Habeck gegenüber verschwiegen, dass er direkt in die Fonds dieses Beraters investiert hat. Habeck erklärte auf Nachfrage in einer Anhörung, die beide deswegen über sich ergehen lassen mussten: «Dass es eine finanzielle Beteiligung dort gab, das wusste ich nicht. Es ist aber auch irrelevant.»

Auch auf eine weitere Personalie reagiert der Minister inzwischen gereizt: Habeck hat im Sommer 2022 Elga Bartsch zur Chefvolkswirtin seines Ministeriums ernannt. Bartsch arbeitete zuvor bei der US-Investmentgesellschaft Blackrock. Auf die Frage, ob Habeck wisse, welche Anlagen die Spitzenbeamtin bei Blackrock halte und inwieweit das Einfluss auf ihre Arbeit in einem der Schlüsselressorts des Ministeriums haben könnte, erklärte der Minister: «Zu den Vermögensverhältnissen von Elga Bartsch kann ich mich nicht äussern. Habe keine Kenntnisse drüber.»

Dass Habeck nach dem Fall Graichens mit dieser Haltung durchkommt, ist unwahrscheinlich. Trost bietet für ihn da nur eine Zahl: Staatssekretäre und -sekretärinnen hat er ausserordentlich viele. Es sind sieben. Möglicherweise ist der eine oder die andere ja dauerhaft zu viel.