Eine Weile lang durfte Martin Sellner, rechter Politaktivist und Kopf der Identitären Bewegung Österreich, nicht mehr nach Deutschland einreisen. Nun kann er wieder.

Viel genützt hat ihm das nun aber nicht. Mitten in einer Lesung aus seinem neuen Buch «Remigration» am Samstag in Neulingen in Baden-Württemberg wurde er von der Polizei unterbrochen. Ironischerweise gerade, als er über die Polizeieinsätze gegen ihn berichtete.

Die Polizisten präsentierten ihm ein «Aufenthaltsverbot» bis zum Abend des nächsten Tages. Sellner musste seine Präsentation abbrechen und das Gemeindegebiet danach unverzüglich verlassen.

Die Stadt berief sich dabei auf das Polizeigesetz des Bundeslandes. Dieses besagt, man könne jemandem den Aufenthalt verbieten, wenn man annehmen könne, dass er vorhabe, eine Straftat zu begehen.

Laut Martin Sellner steht im siebenseitigen Schreiben, das man ihm überreicht hat, allerdings nichts von vermuteten geplanten Delikten. Es werde nur Bezug genommen auf seine politische Arbeit, hinter der die Behörden offenbar eine Gefahr wittern.

Vor kurzem war die Behauptung aufgekommen, Sellner habe bei einem Auftritt in Saarbrücken den Hitlergruss gezeigt. Er dementiert das und hat als Reaktion seinerzeit Anzeige wegen Rufschädigung eingereicht. Der Vorfall ist laut Sellner auch nicht in der Begründung des Aufenthaltsverbots erwähnt.