Deutschland wird zu einem Frontstaat zwischen den USA und Russland aufgebaut. Darauf deuten die Entwicklungen.

Die USA möchten wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren. Marschflugkörper, die auch atomar bestückt werden können.

Alles unter dem Deckmantel einer herbeiimaginierten «Zeitenwende». Zurück in die Vergangenheit – das wäre wohl der bessere Begriff.

Wir schreiben das Jahr 2024, und eine rückwärtsgewandte Konfrontationspolitik, die an die Hochzeit des Kalten Krieges erinnert, nimmt ihren Lauf. Unter anderem wollen die USA Tomahawk-Marschflugkörper, aber auch – laut Deutschlandfunk – «neuentwickelte Überschallwaffen» in die Bundesrepublik bringen. Um in der Lage zu sein, schneller und weiter nach Russland mit schwerem Geschütz eindringen zu können: das scheint der Gedanke.

Allein die Cruise-Missiles haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Damit wäre Moskau in Reichweite. Doch was macht das Land der Dichter und Denker? Hat die deutsche Gesellschaft immer noch nicht begriffen, dass ihr Land immer tiefer in die bis jetzt noch «kalte» Auseinandersetzung mit Russland getrieben wird? Hat die deutsche Politik nicht verstanden, dass Deutschland als Frontstaat in einem heissen militärischen Krieg zwischen Nato und Russland ganz schnell zur Zielscheibe würde?

Muss man denn wirklich die deutsche Regierung an Wintex-Simex erinnern, jenes militärische Planspiel aus dem Jahr 1989, worin ein Krieg zwischen Ost und West simuliert wurde?

Alle Nuklear-Einsätze gingen vom Boden der Bundesrepublik aus. So wäre es damals gelaufen. «Soll Europa in einem künftigen Krieg zum alleinigen Schlachtfeld werden? Wird gar der Untergang Deutschlands geplant?» Solche Zeilen waren damals noch im Spiegel zu lesen.

Politiker, die in die Übung eingebunden waren, sahen mit Schrecken, dass «im Ernstfall das ganze Deutschland in Schutt und Asche gelegt werden soll». «Das ist ein Szenario, das für uns Deutsche völlig unakzeptabel ist», erregte sich Bundeskanzler Helmut Kohl. «Ich habe einen Eid geleistet, Schaden vom deutschen Volk zu wenden», FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher.

Und heute?

Der Amtseid ist heute der gleiche wie damals. Doch anstelle einer Friedenspolitik Willy Brandts heben sich deutsche Politiker durch markige Worte über Russland hervor.

Und der Spiegel? Veröffentlicht einen Leitartikel unter der Überschrift: «Der Westen muss klären, ob er zum Krieg gegen Putin bereit ist.»

Seid ihr denn von Sinnen?

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutschland von Sinnen? Die USA wollen Tomahawk-Marschflugkörper und «neuentwickelte Überschallwaffen» in der Bundesrepublik stationieren. Moskau wäre in Reichweite"
  • relcool

    Das Gefährliche: mit den stationierten Raketen wird man selbst erstes Ziel für einen Präventivschlag. Und die Amerikaner halten so den Krieg auf Europa beschränkt. Zeit die Hasadeurenund Vasallen zu stoppen.

  • aurum

    Wer noch bei Sinnen ist, sollte Deutschland so schnell wie möglich verlassen. Auswandern um zu überleben.

  • postfach-grosse

    Das weiss Moskau und wird entsprechend antworten.