Vera Weber bringt es auf den Punkt: «Die Natur auf dem Altar des Klimaschutzes und aus Angst vor einer möglichen Stromknappheit zu opfern, macht keinen Sinn, denn nur mit einer gesunden und starken Natur können wir die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen.»

Die Präsidentin der Fondation Franz Weber eröffnete diese Woche gemeinsam mit anderen Natur- und Landschaftsschutz-Organisationen den Abstimmungskampf gegen das Stromgesetz.

«Windparks in meinem Wald?», fragt ein Eichhörnchen auf den Plakaten.

Das Engagement der Fondation Franz Weber für den Erhalt einer intakten Natur und Landschaft wird unterstützt von Freie Landschaft Schweiz und dem Naturkomitee gegen das Stromgesetz. «Auf die Dächer, nicht in die Natur» lautet dessen Slogan – in Anspielung auf die gigantischen Solaranlagen, die insbesondere in den Alpen in der freien Natur errichtet werden sollen.

Das Interessante an diesem Abstimmungskampf: Auch auf der Ja-Seite finden sich Umweltschutz-Organisationen wie WWF oder Greenpeace, also die Grossen der Branche, die einen Pakt mit den staatlichen Stromkonzernen geschlossen haben. Sie argumentieren mit der «Energiewende» und dem Klimaschutz.

Das Stromgesetz trennt in der Umweltszene die Spreu vom Weizen: Wer schützt Natur und Landschaft, wenn es ans Eingemachte geht (und mit dem Stromgesetz geht es ans Eingemachte)? Was ist wichtiger: der konkrete Schutz von Natur und Landschaft oder ein symbolischer Beitrag zum Klimaschutz?

Denn auch die fanatischsten Klima-Aktivisten wissen: Real kann die Schweiz das Weltklima nicht verändern, nicht mal um ein tausendstel Grad.

Aber wir können mit dem Stromgesetz sehr viel zerstören.