Plötzlich zeigt sich ein Journalist der NZZ in einem Beitrag irritiert über die Berichterstattung der Medien während der Corona-Pandemie. Gut so. Die NZZ täte aber gescheiter, ihre eigene Covid-19-Geschichte aufarbeiten.

Diese Zeitung hat, wie andere Medienhäuser, fast durchs Band die Massnahmen der Landesregierung gestützt, die Kritik an den Verfügungen aus dem Hause Berset beklatscht und als verträglich dargestellt sowie Impf- und Massnahmengegner desavouiert. Beschimpfte die NZZ nicht auch Impf- und Massnahmengegner als Covidioten und Rechtsextreme?

Wer hat die Interviews mit so genannten «Corona-Experten» der Uni Bern mit der Schlagzeile garniert: «Es darf nicht sein, dass die Ungeimpften die Gesellschaft in Geiselhaft nehmen.»

Die NZZ publizierte zu Beginn der Pandemie mit dem gleichen Forscher bereits ein Interview, in dem von 30.000 Toten die Rede war. Das hat die Stimmung im Land komplett verändert.

Es ist Zeit, dass die Medien ihre Rolle bei der Bewältigung der Corona-Pandemie aufarbeiten. Aber Zeitungen wie die NZZ sollten besser nicht mit dem Finger auf andere zeigen.